Die gleich- und verschiedengeschlechtlichen Ampelpärchen in Linz kommen zurück. Die SPÖ stimmte am Donnerstagabend im Gemeinderat den Fraktionsanträgen von Grünen, KPÖ und NEOS zum Wiederanbringen der Anfang Dezember abmontierten Ansteckscheiben zu. Entgegen ersten Meldungen stimmte die ÖVP gegen die Wiederanbringung, statt sich der Stimme zu enthalten. Montiert werden die Ampelpärchen trotzdem, was die Linzer Homosexuellen Initiative - kurz HOSI - freut, wenn auch "mit Wermutstropfen".
FPÖ-Verkehrsstadtrat Markus Hein hatte die Ampelpärchen an der Mozartkreuzung Anfang Dezember mit der Begründung verschwinden lassen, dass "Ampeln ein Verkehrszeichen sind und nicht dazu missbraucht werden dürfen, Gesinnungsbotschaften zu übermitteln". Über seine Aktion wurde sogar in internationalen Medien berichtet. Nun muss er das wieder rückgängig machen. Als Begründung für die Entscheidung der ÖVP, gegen die Wiederanbringung zu stimmen, heißt es seitens des Vizebürgermeisters Bernhard Baier: "Es ist nicht Aufgabe der öffentlichen Hand, sich in die Sexualität der Menschen einzumischen."
HOSI: Ende des "peinlichen Schauspiels"
Die HOSI zeigte sich nach der Entscheidung erleichtert, dass das "international beachtete, peinliche Schauspiel" beendet sei. Es gebe aber einige Wermutstropfen, so Vereinssprecher Stefan Thuma. Es schmerze ihn unter anderem, dass "die ÖVP einmal mehr nicht über ihren katholisch-konservativen Schatten springen" habe können.
Der Vorschlag von Grünen und KPÖ, eine Erweiterung auf zusätzliche Ampelanlagen zu ermöglichen, fand am Donnerstag hingegen keine ausreichende Unterstützung im Gemeinderat. Vizebürgermeister Christian Forsterleitner begründete das damit, dass es "neben einer Diskussion rund um die Ampelpärchen inhaltliche und politische Schwerpunkte gibt, die dringender zu bearbeiten sind".
Ampelpärchen leuchten in Linz seit Juni
Nach Wien und Salzburg hatte im Juni des Vorjahres auch die oberösterreichische Landeshauptstadt die Ampelpärchen erhalten. An der Mozartkreuzung in der Innenstadt leuchteten an den vier Straßenübergängen die Symbole: ein schwules, ein lesbisches und ein Hetero-Paar. Die Installation war auf eine private Initiative zurückgegangen.
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