Die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen legte um 11,1 Prozent auf 292.321 zu, bei den Schulungsteilnehmern des AMS war der Anstieg um 5,5 Prozent auf 63.322 geringer. Allerdings stieg auch die Zahl der unselbstständig Beschäftigten um 0,7 Prozent auf rund 3.477.000 an.
Angebot an Arbeitskräften steigt
Der Trend der letzten Monate setzte sich somit im August fort: Immer mehr Personen treten zusätzlich auf den österreichischen Arbeitsmarkt. Zum Ende des Sommers 2014 lag das Angebot an Arbeitskräften um 62.000 Personen über dem Vorjahr. Angesichts der beschränkten Nachfrage der Betriebe steige in der Folge die Zahl der arbeitslos vorgemerkten Personen, teilte das Sozialministerium mit.
Mehr Ältere und Ausländer ohne Job
Überdurchschnittlich gestiegen ist die Arbeitslosigkeit bei älteren Personen ab 50 Jahren (+15,8 Prozent), Ausländern (+23,3 Prozent) und gesundheitlich beeinträchtigten Arbeitssuchenden (+17,6 Prozent). Sie haben es angesichts der steigenden Konkurrenz überdurchschnittlich schwer, nach dem Verlust des Arbeitsplatzes wieder eine neue Stelle zu finden. Bereits jeder fünfte Arbeitssuchende hat gesundheitliche Vermittlungseinschränkungen, und jede vierte vorgemerkte Person ist älter als 50 Jahre.
Bau, Leiharbeit und Tourismus besonders betroffen
Nach Branchen betrachtet stieg die Arbeitslosigkeit besonders stark am Bau (+15,6 Prozent) und in der Leiharbeit (+13,1 Prozent). Trotz des Sommers legte die Arbeitslosigkeit auch im Tourismus zweistellig zu (+10,6 Prozent).
Stärkster Anstieg in Wien, geringster im Burgenland
Regional betrachtet stieg die Arbeitslosigkeit am stärksten in Wien (+14,4 Prozent), Oberösterreich (+12,5 Prozent) und Salzburg (+10,7 Prozent). Am geringsten war im August der Anstieg im Burgenland mit 5,7 Prozent.
Hundstorfer fordert erneut "spürbare Steuerentlastung"
Hundstorfer forderte angesichts der weiter gestiegenen Arbeitslosigkeit erneut eine Steuerentlastung. "Um unser Wirtschaftswachstum und damit den Arbeitsmarkt wieder in Schwung zu bringen, braucht es zusätzliche Impulse wie eine deutlich spürbare Steuerentlastung zur Steigerung der Kaufkraft."
Trotz der "vergleichsweise guten Situation in Österreich" bleiben die weiteren Aussichten für den Arbeitsmarkt "einigermaßen trübe", so der Minister: Ohne Unterstützungsmaßnahmen werden, vor allem auch angesichts des weiter steigenden Arbeitskräfteangebots, die Arbeitslosenzahlen demnach wohl auch noch mittelfristig weiter ansteigen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.