Etliche Fans hatten bereits eine halbe Stunde vor dem Einlass vor der Jahn-Turnhalle gewartet. 15 Euro waren für einen Heringsteller, ein Getränk und markige Sprüche zu berappen. Freiheitliche Wahlkämpfer aus den Bundesländern und Blasmusik verkürzten die Wartezeit auf den Parteichef, der seinen Einzug dann zelebrierte: Er schüttelte etlichen der rund 1.800 Besuchern die Hand, posierte für Selfies und ließ sich mit Standing Ovations feiern.
Viel Zeit widmete Strache erwartungsgemäß dem Thema Islam, der "kein Teil Österreichs" sei. Angesichts der Anschläge in Paris und Kopenhagen betonte er: "Es sind keine Rechtsextremisten, die Juden auf offener Straße bespucken." Der Islamismus sei der neue Faschismus, gegen den man Widerstand leisten müsse. Der FPÖ-Chef plädierte einmal mehr für den Entzug der Staatsbürgerschaft für Dschihadisten.
"Platzpatronen-Django" und "Mikl-Pleitner"
Dann wandte er sich dem politischen Mitbewerb zu: Die ÖVP mit dem mit Platzpatronen schießenden "Django" Reinhold Mitterlehner, Innenministerin "Mikl-Pleitner" (Johanna Mikl-Leitner) und Außenminister Sebastian Kurz ("wird im Ausland immer gefragt, warum er nicht in der Schule ist") sei eine "Selbsthilfegruppe für politisch Frustrierte". Allerdings kann sich Strache die Volkspartei als Anlaufstelle für Arbeitslose vorstellen: "Wenn ich mir die Versorgungsposten von Josef Pröll, Michael Spindelegger oder Claudia Bandion-Ortner ansehe, dann muss ich schon sagen, die ÖVP vermittelt bessere Jobs als das AMS."
Strache schickt Faymann zum Song Contest
Auch die SPÖ-Riege bekam ihr Fett ab: Werner Faymann empfahl er, mit "Muss i denn zum Kanzleramt hinaus" beim Song Contest anzutreten. Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek ("Fleischgewordener Fettnapf-Detektor") behellige alle mit ihrem "Gender-Wahnsinn". Verteidigungsminister Gerald Klug müsse Beduinen unter seinen Vorfahren haben, weil er "alles, was er angreift, in den Sand setzt".
"Schlaftablette" Glawischnig
Wenig zu sagen gab es über die Grünen: Mit ihrer Parteichefin Eva Glawischnig ("Schlaftablette") seien sie mittlerweile "so fad geworden, dass man sich nicht einmal über sie lustig machen kann", bedauerte Strache.
Deutlich mehr fiel dem "besseren Bürgermeister von Wien" - so der Abgeordnete Elmar Podgorschek - zu Häupl ("Despot", "Antidemokrat") ein: Dieser glaube, ein Fremdwährungskredit sei, "wenn er einen Kredit aufnimmt und den ein Fremder bezahlt". Den Wahltermin nenne er wohl deshalb nicht, weil er ihn "bei den vielen Spritzern, die der so intus hat, schon längst wieder vergessen" habe. Wien habe finanziell griechische Verhältnisse und, was das Wahlrecht angehe, nordkoreanische.
Kampfansagen für Landtagswahlen
Kampfansagen Straches gab es auch für die Wahlen in der Steiermark, dem Burgenland und Oberösterreich: Über die SPÖ-Landeshauptleute Franz Voves (Steiermark) und Hans Niessl (Burgenland) lästerte der FPÖ-Chef, dass diese "unsere Forderungen in Sachen Integration" übernommen hätten. "Auf einmal, wenn Wahlen vor der Tür stehen, wird zugegeben, dass es mit der Integration von Ausländern nicht zum Besten steht", so der FPÖ-Parteichef.
Bei der Wahl in Oberösterreich gab Strache als FPÖ-Ziel an, die chronisch schwächelnde SPÖ zu überholen. Dann werde nämlich "bei den Roten Feuer am Dach sein". 2018 will Strache "Geschichte schreiben", man könne die FPÖ mittlerweile nicht mehr ausgrenzen.
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