Die sechste Urlaubswoche bezeichnete Schieder in dem Interview als "ganz wichtig". Heute seien kaum mehr Menschen so lange bei einem einzelnen Unternehmen, dass sie regulär auf diese sechste Woche kommen (ab dem 26. Dienstjahr, Anm.). Doch "die sollte allen zustehen". Zuletzt war der Ruf nach einer sechsten Urlaubswoche vor knapp zwei Jahren aus der Gewerkschaft gekommen. Zudem müsse man laut Schieder auch "weg von starren Arbeitszeitmodellen hin zu mehr Flexibilität" kommen. Die Leute wollten demnach "freie Tage zwischendurch".
ÖVP erteilt umgehend Absage
Die ÖVP erteilte der Forderung allerdings umgehend eine Absage. "Mit solchen Ideen werden wir den Standort Österreich in der derzeitigen schwierigen Lage der Wirtschaft nicht flott bekommen", meinte Generalsekretär Gernot Blümel in einer Aussendung. Auch der ÖVP-Wirtschaftsflügel kann einer sechsten Urlaubswoche für alle Arbeitnehmer nichts abgewinnen. Diese "gefährdet Wohlstand und Beschäftigung", warnte Haubner. "Die Aussagen des SPÖ-Klubobmanns sind populistische Forderungen aus den 70er-Jahren, die einen Anschlag auf Österreichs Wirtschaft jetzt sowie auf zukünftige Generationen darstellen."
Auch Team Stronach winkt ab
Auch das Team Stronach kann Schieders Vorstoß nichts abgewinnen. "Diese Frage stellt sich derzeit nicht", erklärte Klubobfrau Waltraud Dietrich. Sie sieht darin einen klaren Nachteil im globalen Wettbewerb: "Solange kein deutlicher wirtschaftlicher Aufschwung absehbar ist und wir mit einer Rekordarbeitslosigkeit kämpfen, sind solche Vorschläge nicht umsetzbar." Und weiter: "Wir sollten jetzt alle gemeinsam mithelfen, dass wir wirtschaftlich wieder auf die Beine kommen. Österreich muss konkurrenzfähig bleiben!"
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