Ein Verkauf der knapp 200 Privatkundenfilialen der Bank Austria in Österreich ist vom Tisch, das Geldinstitut wird in den kommenden drei Jahren sein Filialnetz aber von knapp 200 auf 120 reduzieren. Die Schließungen betreffen vor allem Ballungsräume, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Auch die Pensionslasten sollen gesenkt werden.
Die Sparbemühungen werden im Vergleich zu den bisherigen Ankündigungen verdoppelt. Ab 2018 sollen Sach- und Personalkosten um 300 Millionen Euro niedriger als 2014 liegen. Das entspricht einer Einsparung von 18 Prozent. Außerdem sollen die rund 3300 aktiven Mitarbeiter mit Altverträgen, für die die Bank Austria derzeit Pensionsträgerin ist, in das allgemeine Pensionssystem übergeführt werden. Nach Rechnung der Bank Austria wird das Verhältnis der Kosten zu den Einnahmen (Cost/Income-Ratio) im Kundengeschäft von derzeit 80 Prozent auf dann 60 Prozent sinken.
Das Schicksal der Belegschaft im inländischen Privatkundengeschäft war wochenlang offen, seit die Konzernmutter UniCredit diese verlustträchtige österreichische Sparte öffentlich ins Schaufenster gestellt hatte. Anfang November hieß es: Verkauf oder drastische Reduktion. In der Belegschaftsvertretung wollte man einen Verkauf nach Kräften verhindern, auch Streiks standen für den Fall schon im Raum.
Gespräche mit dem Betriebsrat sollen nun zu einvernehmlichen Lösungen beim Personalabbau führen, die genaue Zahl des Stellenabbaus werde von den Reformfortschritten und Verhandlungen abhängen, hieß es.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.