Johann Löbl ist körperbehindert, hat mit 1,52 Metern zu wachsen aufgehört. Seit 17 Jahren ist er beim Bundesheer. Vor ein paar Jahren kam Frau D. als eine Art Zwischenvorgesetzte - und der endlose Psycho-Terror begann.
Fast täglich musste er in ihr Zimmer kommen, sich manchmmal sogar hinknien, erzählte er der "Krone". Ein Bedankungs-Ritual, das an Unmenschlichkeit wohl nicht mehr zu überbieten ist. "Und ich wurde ständig beschimpft", so der 42-Jährige. "Als Krüppel, als Idiot, als Missgeburt und Säuferkind." Und das jahrelang.
Ein paar Auszüge aus seinem Mobbing-Tagebuch:
Ministerium: "Völlig ungebührliches Verhalten"
Laut Verteidigungsministerium, das am Donnerstag auf den "Krone"-Bericht reagierte, wurde die Bedienstete wegen "völlig ungebührlichen Verhaltens" mit disziplinären Maßnahmen belegt. Welcher Art die Disziplinarmaßnahmen sind, darüber wurden keine Angaben gemacht.
Ton und Verhalten der Mitarbeiterin der Militärbibliothek gegenüber dem Mann "mit besonderen Bedürfnissen" seien jedenfalls "nicht angemessen gewesen", sagte Bundesheersprecher Michael Bauer und verwies darauf, dass Vorgesetzte im März vergangenen Jahres darüber informiert worden seien, nachdem sich der Betroffene an eine Vertrauensperson gewandt hatte. Seit September habe es keine weiteren Vorfälle mehr gegeben, der 42-Jährige und seine Vorgesetzte arbeiten mittlerweile nicht mehr zusammen.
Laut "Krone" ist der Mann im Krankenstand. Die Volksanwaltschaft sei informiert worden, die FPÖ habe eine Anfrage an das Ministerium eingebracht.
von Michael Pommer (Kronen Zeitung) und krone.at
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