Er träumte vom "Heiligen Krieg", bewunderte Selbstmordattentäter, chattete in islamistischen Internetforen - bis sich der Wiener 2010 in einem Terror-Camp ausbilden ließ. Monate später kehrte er - beauftragt vom Al-Kaida-Operationschef Sheikh Younis el Mauretani - zurück: Der 22-Jährige sollte neue Rekruten für den Aufbau eines europaweiten Al-Kaida-Netzwerkes anwerben. Doch im Mai 2011 ging Maqsood L. dem deutschen Verfassungsschutz ins Netz, seit Jänner 2012 sitzt er nun - gemeinsam mit einem beinahe zeitgleich in Wien verhafteten Komplizen - in Berlin vor Gericht.
Wegen "der Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung" - so die Anklageschrift. Und im Zuge des Prozesses kommen nun immer mehr Details ans Licht: Bei seiner Verhaftung hatte der Wiener einen USB-Stick mit gespeicherten Geheim-Dateien in seiner Unterhose versteckt. Monatelang arbeiteten Experten an der Entschlüsselung - mit Erfolg: Neben einem Terroristen-Handbuch in PDF-Format waren unzählige Anschlagspläne und -orte darauf zu finden.
Kreuzfahrtschiffe im Visier der Al-Kaida
Demnach soll sich Al-Kaida die dreitägige Anschlagsserie 2008 in Mumbai auf Hotels, Lokale und den Bahnhof zum Vorbild genommen haben, um Europa zu terrorisieren. Laut entschlüsselter Dateien ebenfalls im Visier der Al Kaida: Kreuzfahrtschiffe. Die Behörden erklären, dass der USB-Stick des Wieners zu einer der wichtigsten Sicherstellungen seit Jahren im Kampf gegen die Terror-Zelle gehöre.
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