Gegen 2.30 Uhr ging bei der Polizei ein ungewöhnlicher Hilferuf ein. So erklärte ein Grundwehrdiener dem verdutzten Beamten, dass er in einen Kamin gestürzt war und sich nicht mehr selbst befreien konnte. Was im ersten Moment noch nach einem schlechten Telefonscherz klang, sollte sich kurze Zeit später bewahrheiten, als die Feuerwehr Wals in der Schwarzenbergkaserne eintraf.
Florianis folgten den Hilferufen
Zwölf Mann stiegen aufs Dach und folgten den Hilferufen des 19-Jährigen, bis sie den Schornstein und damit auch den abgestürzten Burschen fanden. Der Soldat steckte mit den Füßen nach unten in dem rund 60 mal 60 Zentimeter breiten Rauchfang. "Er hat sich mit den Beinen breitgemacht, damit er nicht weiter hineinfällt", sagte Ortsfeuerwehrkommandant Walter Eder.
Sofort machten sich die Helfer daran, den Rekruten aus seiner misslichen Lage zu befreien. Da der 19-Jährige zum Glück nicht allzu tief in den Schacht gerutscht war, gelang es den Florianis, dem Grundwehrdiener ein Rettungsgeschirr anzulegen. Per Flaschenzug konnten sie ihn schließlich aus dem Rauchfang ziehen. Ernsthaft verletzt hatte sich der 19-Jährige bei seinem nächtlichen Missgeschick nicht, er erlitt lediglich leichte Abschürfungen.
1,4 Promille im Blut
Ein Alkotest brachte jedoch rasch zutage, dass der Bursche zuvor ordentlich über den Durst getrunken hatte: So hatte der Rekrut 1,4 Promille im Blut. Als Antwort auf die Frage, was der 19-Jährige eigentlich auf dem Dach des leer stehenden Gebäudes verloren hatte, antwortete der Grundwehrdiener zunächst, er hätte nach seinem Vorgesetzten gesucht.
Doch wie sich später herausstellte, hatte er sich einfach beim Gebäude geirrt. Der 19-Jährige war auf dem Weg zu seiner Unterkunft und klopfte an die Türe des seit geraumer Zeit leer stehenden Gebäudes. Da niemand öffnete, kam der Betrunkene auf die wahnwitzige Idee, über den Kamin ins Haus einzusteigen.
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