Der bei dem Supermarkt-Überfall in Wien-Penzing von einem bosnischen Täter angeschossene und dabei lebensgefährlich verwundete 23-jährige Polizist ist am Dienstagabend seinen schweren Verletzungen erlegen. Das gab die Landespolizeidirektion Wien "in tiefer Trauer" bekannt.
+++ Dieser Artikel wurde am 5. Juli 2016 veröffentlicht. +++
Der Polizist war am Montag auf Wunsch seiner Familie per Hubschrauber in sein Heimatbundesland Kärnten verlegt worden. Er starb im engsten Kreis seiner Familie. Der später getötete 49-jährige Räuber hatte dem Beamten in den Kopf geschossen.
Täter ließ sich in Filiale einsperren
Der mit einer Pistole bewaffnete Täter hatte sich am Samstag nach Geschäftsschluss bewusst in der Billa-Filiale in der Hütteldorfer Straße einsperren lassen. Danach bedrohte er drei Angestellte - zwei Frauen und einen 18-jährigen Burschen -, forderte das Geld aus dem Tresor und fesselte die Mitarbeiter mit Kabelbindern. Dem jungen Mann gelang es allerdings noch, für den Täter unbemerkt Alarm auszulösen.
Insgesamt drei Funkstreifen machten sich umgehend auf den Weg zu dem Supermarkt. Die erste Besatzung, die den Tatort erreichte, versuchte, über den Hintereingang in das geschlossene Geschäft zu gelangen. Die Tür war abgesperrt, worauf die Beamten klopften und sich als Polizisten zu erkennen gaben. Der Räuber reagierte kaltblütig und war keineswegs zur Aufgabe bereit.
Sofort das Feuer auf die Polizisten eröffnet
"Er hat eine Mitarbeiterin gezwungen, zur Tür zu gehen und zu sagen, dass alles in Ordnung ist", berichtete Paul Eidenberger, der Sprecher der Landespolizeidirektion. Den insgesamt drei Polizisten kam die Situation jedoch eigenartig vor. Sie misstrauten der Angestellten, die - wie ihr befohlen - vorgab, es liege ein Fehlalarm vor. Laut Eidenberger forderten sie die Frau auf, aus dem Geschäft zu kommen.
Daraufhin zeigte sich der bewaffnete Räuber, der sich bis dahin in einer für die Polizisten nicht einsehbaren Ecke befunden hatte. Er stürmte zur Glastür und gab unverzüglich Schüsse auf die Beamten ab. Der nun verstorbene 23-jährige Polizist wurde in den Kopf, ein zweiter Beamter in Bauch und Oberschenkel getroffen.
Täter von WEGA getötet, Komplize am Sonntag verhaftet
Der Täter ergriff - ebenfalls von einer Kugel getroffen - die Flucht, wurde aber wenig später von Beamten der WEGA in einem Wohngebäude gestellt. Bei einem kurzen Feuergefecht wurde der Bosnier tödlich getroffen. Am Sonntag konnte die Polizei zudem noch einen Komplizen dingfest machen.
+++ Dieser Artikel wurde am 5. Juli 2016 veröffentlicht. +++
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