Etwa 70 Buben und Mädchen sowie ihre Betreuer erlebten den Terroralarm im Indoor-Spielplatz in Wien-Brigittenau hautnah mit. "Wir sahen den herumschreienden Mann und wir mussten barfuß, so wie wir gewesen sind, flüchten", so eine Oma. Rund 100 Menschen befanden sich zu diesem Zeitpunkt in dem 2.300 Quadratmeter großen Indoor- Spielplatz.
"Mein Leben hat keinen Sinn mehr"
Andreas Steiner, Chef des Indoor-Spielparks, beschrieb die Szenen im Gespräch mit der "Krone": "Schon als der Täter mit der Tochter in den Spielepark kam, war er sehr aufgebracht. Er setzte sich mit ein paar Taschen auf den Gang vorm Speisesaal und fing an zu schreien, der Verfassungsschutz glaube ihm nicht, und er sprenge alles in die Luft." Dabei hielt der Verdächtige sein Kind im Arm und rief: "Mein Leben hat keinen Sinn mehr!"
Steiner ließ sofort alle Türen zum Flur zusperren, alarmierte die Security und kümmerte sich anschließend darum, dass die 70 Kinder schnell flüchten konnten. "Der Täter hat auch gesagt, dass die Kinder ins Freie dürfen." Insgesamt strömten rund 900 Kunden und Angestellte des Gebäudekomplexes ins Freie - unter ihnen auch Besucher eines Fitnesstempels - in Badeschlapfen und Handtüchern.
Verdächtiger von WEGA-Beamten überwältigt
Der Chef-Verhandler der Polizei versuchte den Täter, der die ganze Zeit seine kleine Tochter im Arm hielt, zu beruhigen. Auch ein Bruder des Mannes eilte herbei. Schließlich schlichen sich die Einsatzkräfte des Sondereinsatzkommandos WEGA durch den Speisesaal an und überwältigten den Verdächtigen. "Er leistete Widerstand und ist in Arrest. Seine Tochter ist wohlauf bei Angehörigen", so Polizeisprecher Paul Eidenberger.
Motiv für wüste Drohungen unklar
Schnell war klar, der Mann hatte keinen Sprengstoff bei sich. Der Bruder des mutmaßlichen Täters kümmerte sich um die verängstigte Tochter des 34-Jährigen, die glücklicherweise unverletzt blieb. Was den Verdächtigen zu den Drohungen bewogen hatte, ist Gegenstand von Ermittlungen.
An dem Einsatz, der kurz nach 11.30 Uhr beendet war, waren neben Exekutive und Sondereinheit WEGA ebenso ein Kommando des Entschärfungsdienstes sowie Rettungskräfte beteiligt. Auch der Verfassungsschutz war vor Ort.
Der öffentliche Verkehr rund um den Handelskai kam wegen der Bombendrohung rund eine Stunde lang zum Erliegen. Auch die U- Bahnlinie 6 war davon betroffen und fuhr in dieser Zeit die Station Handelskai nicht an.
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