"Wie aus dem Nichts haben unsere Kinder wie wild zu husten begonnen und auch uns brannten die Augen", schildert Daniel M. die dramatischen Minuten am Dienstagabend in der Schwimmhalle des Rehazentrums am Wiener Rosenhügel. Die entsetzten Eltern dachten zuerst an eine gefährliche Chlorgas-Vergiftung, worauf viele nass, wie sie waren, mit ihren Babys im Arm aus der Halle rannten. "Die Aufregung war riesengroß. Wir hatten anfangs keine Ahnung, warum plötzlich die Kinder zu husten begannen", so eine Mutter.
Hektische Szenen folgten. "Eine Frau ist mit ihrem Kind im Arm bei der Flucht aus dem Bad auf den nassen Fließen sogar ausgerutscht. Zum Glück ist nicht so viel passiert", so Ronald Packert von der Wiener Berufsrettung, die mit zwei Katastrophenzügen anrückte. Acht Rettungsfahrzeuge brachten den gesamten Kurs - ein Dutzend Erwachsene und acht Kinder - vorsorglich ins Wilhelminenspital. Alle konnten wieder nach Hause.
"Ermittlungen wegen fahrlässiger Gemeingefährdung"
Indes wurde der Pfeffersprayer ausgeforscht. Es handelt sich offenbar um einen Burschen, der in einer benachbarten neurologischen Einrichtung für Jugendliche untergebracht ist.
Über das Motiv des verdächtigten Burschen war zunächst nichts bekannt, er wurde angezeigt. Die Polizei geht nicht davon aus, dass er absichtlich ausgerechnet Babys und deren Eltern verletzen wollte. "Die Ermittlungen laufen wegen fahrlässiger Gemeingefährdung. Nach dem, was uns bisher bekannt ist, geht es eher nicht um Vorsätzlichkeit", sagte Sprecherin Barbara Riehs.
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