Reizgas versprüht

Betroffene Mutter: “Die Aufregung war riesengroß”

Österreich
20.11.2013 17:04
"Jetzt geht es uns wieder gut", gibt die Mutter eines vier Monate alten Buben Entwarnung, die am Dienstagabend Opfer einer Reizgasattacke wurde. Ein geistig verwirrter Jugendlicher hatte - ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, als nebenan ein Babyschwimmkurs stattfand - in der Garderobe im Neurologischen Rehabilitationszentrum Rosenhügel im Wiener Bezirk Hietzing einen Pfefferspray leer gesprüht. Acht Babys und etliche Erwachsene wurden mit Augenbrennen und Halskratzen ins Spital gebracht.

"Wie aus dem Nichts haben unsere Kinder wie wild zu husten begonnen und auch uns brannten die Augen", schildert Daniel M. die dramatischen Minuten am Dienstagabend in der Schwimmhalle des Rehazentrums am Wiener Rosenhügel. Die entsetzten Eltern dachten zuerst an eine gefährliche Chlorgas-Vergiftung, worauf viele nass, wie sie waren, mit ihren Babys im Arm aus der Halle rannten. "Die Aufregung war riesengroß. Wir hatten anfangs keine Ahnung, warum plötzlich die Kinder zu husten begannen", so eine Mutter. 

Hektische Szenen folgten. "Eine Frau ist mit ihrem Kind im Arm bei der Flucht aus dem Bad auf den nassen Fließen sogar ausgerutscht. Zum Glück ist nicht so viel passiert", so Ronald Packert von der Wiener Berufsrettung, die mit zwei Katastrophenzügen anrückte. Acht Rettungsfahrzeuge brachten den gesamten Kurs - ein Dutzend Erwachsene und acht Kinder - vorsorglich ins Wilhelminenspital. Alle konnten wieder nach Hause. 

"Ermittlungen wegen fahrlässiger Gemeingefährdung"
Indes wurde der Pfeffersprayer ausgeforscht. Es handelt sich offenbar um einen Burschen, der in einer benachbarten neurologischen Einrichtung für Jugendliche untergebracht ist. 

Über das Motiv des verdächtigten Burschen war zunächst nichts bekannt, er wurde angezeigt. Die Polizei geht nicht davon aus, dass er absichtlich ausgerechnet Babys und deren Eltern verletzen wollte. "Die Ermittlungen laufen wegen fahrlässiger Gemeingefährdung. Nach dem, was uns bisher bekannt ist, geht es eher nicht um Vorsätzlichkeit", sagte Sprecherin Barbara Riehs.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt