Gegen Lkw geprallt

Busunglück in Kuba: 1 Österreicher tot, 7 verletzt

Österreich
04.04.2016 07:32

Bei einem dramatischen Busunglück in Kuba ist ein österreichischer Tourist (63) ums Leben gekommen. Eine Österreicherin wurde lebensgefährlich verletzt, sechs weitere teils schwer. Auch der Fahrer des Reisebusses (37), der hauptsächlich mit deutschen Urlaubern besetzt war, wurde bei dem Unfall nahe der Ortschaft Jatibonico, 380 Kilometer östlich der Hauptstadt Havanna, getötet. Insgesamt wurden 28 Menschen verletzt.

Der Bus stieß am Samstagabend (Ortszeit) zwischen Santiago de Cuba im Südosten der Insel und Trinidad im Süden mit einem entgegenkommenden Lastwagen zusammen, wie die Zeitung "Escambray" berichtete. Ersten Erkenntnissen zufolge hatte der Lastwagen mit seinem Anhänger eine Eisenbahnbrücke touchiert.

Offenbar hatte der Fahrer den Warnhinweis übersehen, der die Durchfahrt für Fahrzeuge mit mehr als 4,20 Meter Höhe untersagt. Der Container stürzte daraufhin auf den Bus. "Der Container ist anscheinend gegen die Brücke gestoßen und dann auf uns gefallen", sagte der Reisebegleiter Ramon Dominguez gegenüber "Escambray". Der Vorderteil des Reisebusses wurde völlig zerstört.

Die Front des Reisebusses wurde völlig zerstört. (Bild: APA/ESCAMBRAY/VICENTE BRITO)
Die Front des Reisebusses wurde völlig zerstört.
Auf diesem Straßenabschnitt kam es bei der Unterführung zu dem dramatischen Unglück. (Bild: APA/ESCAMBRAY/VICENTE BRITO)
Auf diesem Straßenabschnitt kam es bei der Unterführung zu dem dramatischen Unglück.

Verwirrung über Zahl der Opfer
Zunächst hatte das Außenministerium in Wien Kenntnis von vier verletzten Österreichern erhalten. Am späten Sonntagabend stieg dann die Zahl der Betroffenen: "Nach Mitteilung der kubanischen Behörden und der Krankenanstalt hat sich die vorläufige Opferzahl erhöht", sagte Ministeriumssprecher Thomas Schnöll.

Nach aktuellem Stand sind insgesamt acht Österreicher von dem Unfall betroffen: Neben dem Todesopfer und der schwer verletzten Frau gab es laut Schnöll sechs weitere Verletzte aus Österreich. Die kubanische Zeitung "Granma" gab den Namen des getöteten Österreichers mit Johann E., sein Alter mit 63 an. Die österreichische Botschafterin in Havanna, Gerlinde Paschinger, sei an Ort und Stelle tätig.

(Bild: APA)

Zunächst war in kubanischen Medien und internationalen Agenturen fälschlich von einem dritten, deutschen Todesopfer die Rede gewesen. Später wurde die Zahl der Toten aber auf zwei revidiert und angegeben, ein Schwerverletzter sei irrtümlich für tot erklärt worden.

Zustand der Österreicherin kritisch
Alle Verletzten wurden im Krankenhaus Camilo Cienfuegos in der Provinz Sancti Spiritus behandelt. Drei Schwerverletzte, darunter die Österreicherin, seien immer noch in einem kritischen Zustand, sagte der stellvertretende Leiter der Klinik, Leonel Albiza. Einige der Verletzten seien aber schon aus dem Spital entlassen worden, hieß es. Weitere Details zu den Betroffenen sind nicht bekannt.

Der Reisebus wurde bei dem Zusammenstoß so schwer beschädigt, dass es laut den Behörden schwierig gewesen sei, das Gepäck und die Dokumente der Insassen zu bergen. Auch die Bergung des Unfallwracks erwies sich demnach als sehr schwierig.

Reiseveranstalter: "Bedauern den Unfall zutiefst"
Die Urlauber waren auf einer Rundreise des Veranstalters Thomas Cook gewesen. "Thomas Cook bedauert den Unfall zutiefst. Unser Mitgefühl gilt den Betroffenen und ihren Angehörigen", teilte das Unternehmen mit. Mitarbeiter seien an Ort und Stelle und stünden mit den Behörden in Kontakt, um die medizinische Versorgung der Verletzten sicherzustellen.

Hotline für Angehörige: 0800/100-353 für Österreich und 0800/555-28-28 für Deutschland.

Die Rundreise hatte am 28. März begonnen und sollte am Montag enden. Die Reisenden waren zu einem zweiwöchigen Urlaub in Kuba, auch ein abschließender Aufenthalt im Badeort Varadero war vorgesehen.

Der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftszweig auf der kommunistischen Karibikinsel. Knapp drei Millionen Urlauber besuchen Kuba pro Jahr. Mit dem Ende der Eiszeit zwischen Washington und Havanna sollen es jetzt noch mehr werden.

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