Die aufgrund des Beamtendienstrechts hohen Personalkosten (70 Prozent des Wehretats) und die jetzt noch härteren Sparbefehle treiben das Bundesheer in groteske Situationen. Dazu ein Beispiel: Weil 800 alte, aber noch immer taugliche Pinzgauer-Geländefahrzeuge nicht mehr repariert werden dürfen und zum Stückpreis von 7.000 Euro versteigert werden müssen, sind große Teile des Heeres unbeweglich – die stattdessen angekauften 200 SUV-Pickups sind im Gelände kaum fahrbar und reparaturanfälliger. Außerdem können diese aus dem Zivilbereich kommenden Autos nicht als Sanitäts- oder Kommandofahrzeuge eingesetzt werden.
Und die Offiziere berichten von einem weiteren "Sparfehler": "Das war nicht besonders klug, die Reduzierung der Einsatzbereitschaft der Eurofighter auf 8 Uhr früh bis 17 Uhr abends groß anzukündigen – das weiß nun jeder. Da kann man sich die Luftwaffe ganz sparen." Außerdem sei die Grundversorgung der Fliegerwerften bereits derart mies, dass dort gewisse Helikopter-Ersatzteile an den Werkbänken gebastelt werden müssen.
"Krise wird absichtlich verschärft"
Zusätzlich zerbröseln Kasernen, und auch der Grundwehrdienst wird natürlich nicht – wie nach der Heeres-Volksbefragung versprochen – "attraktiver": Das Heer steht vor dem Kollaps. "Die Krise wurde nun noch absichtlich verschärft", verrät dazu ein Offizier: "Das Finanzministerium sperrte dem Verteidigungsministerium sogar den Zugang zu den Rückstellungs-Konten. Damit war die Finanzkatastrophe perfekt." Das Heer konnte somit nicht einmal mehr auf jene Rücklagen zugreifen, die für essentielle Beschaffungen im Jahr 2015 angespart worden sind...
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.