Auf Euro und Cent

Das kostet dich das neue Sparpaket der Regierung

Österreich
12.12.2010 15:54
Das von der Regierung geschnürte Sparbudget sieht im kommenden Jahr Einsparungen von 1,4 Milliarden Euro und Steuererhöhungen von 1,2 Milliarden Euro vor. Klar ist: Fast jeder zahlt in Zukunft drauf. Wir zeigen dir, mit welchen konkreten Mehrbelastungen du rechnen musst.

Familien (Einsparungen 2011 rund 270 Millionen Euro)

  • Die Familienbeihilfe wird nur noch bis zum 24. Geburtstag (bisher 26.) ausgezahlt. Bei länger dauernden Studien, für Präsenz- und Zivildiener, für Mütter und für Absolventen des freiwilligen Sozialen Jahrs wird sie um ein Jahr verlängert. Für Bezieher von Stipendien wird der Verlust aus der wegfallenden Familienbeihilfe durch eine höhere Studienbeihilfe ausgeglichen. Die 13. Familienbeihilfe wird nur mehr als Fixbetrag von 100 Euro für Sechs- bis 15-Jährige ausbezahlt. 
  • Die zweite große Änderung neben der Familienbeihilfe für Studenten betrifft den Mehrkindzuschlag für kinderreiche Familien. Dieser Zuschuss - derzeit pro Monat 36,40 Euro für jedes Kind ab dem dritten - wird auf 20 Euro reduziert. 
  • Der Alleinverdienerabsetzbetrag für Ehepaare, die keine Kinder (mehr) zu betreuen haben, wird gestrichen. Für Pensionisten-Ehepaare, deren Bezüge unter 1.155 Euro liegen, bleibt er allerdings bestehen.

Pflege (Einsparungen 17 Millionen Euro im kommenden Jahr, 2014 bereits 140 Millionen Euro)

  • Für Neufälle wird der Zugang für die Stufen 1 und 2 erschwert. Für Stufe 1 sind künftig 60 Stunden Pflegebedarf pro Monat nötig statt wie bisher 50, für Stufe 2 nunmehr 85 statt 75 Stunden.

Pensionisten (Einsparungen 250 Millionen Euro)

  • Die einjährige Wartefrist bis zur ersten Pensionsanpassung wird wieder eingeführt. Zusätzlich werden die Sonderzahlungen - quasi das 13. und 14. Gehalt der Senioren - aliquotiert. 
  • Die Bundes-Beiträge für Bauern und Gewerbetreibende werden gesenkt, gleichzeitig aber die Mindestpension für Landwirte erhöht. 
  • Bei der Hacklerregelung wird der Nachkauf von Schul- und Studienzeiten teurer.

Steuern (Einnahmen von 1,2 Milliarden Euro)

  • Die Bankenabgabe soll 500 Millionen Euro bringen. Die Höhe der Steuer ist nach Größe der Bank gestaffelt. Die Mehrbelastung werden die Banken vermutlich in Form schlechterer Konditionen oder höherer Gebühren an die Kunden weitergeben. 
  • Die einjährige Spekulationsfrist bei Aktien wird abgeschafft. Künftig fällt für Gewinne aus Wertpapieren ohne Frist eine 25-prozentige Kapitalertragssteuer an. Aktienkursverluste werden gegengerechnet. 
  • Die Tabaksteuer wird um 25 bis 35 Cent pro Packung angehoben. 
  • Auf Flugtickets wird eine Sonderabgabe eingeführt. Auf Kurzstrecken fallen 8 Euro, auf Mittelstrecken 20 Euro und bei Langstreckenflügen 35 Euro an. 
  • Die Mineralölsteuer wird durch einen CO2-Zuschlag in Höhe von 20 Euro pro Tonne erhöht. Das entspricht einer Anhebung von 5 Cent pro Liter Diesel und 4 Cent pro Liter Benzin. 
  • Wer einen Neuwagen mit hohem Schadstoffausstoß (über 180 g CO2) kauft, muss einen höheren CO2-Zuschlag zur Normverbrauchsabgabe (NoVA) zahlen.
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