Statt 144 haben sich laut Justizministerium zuletzt 112 Jugendliche in den heimischen Justizanstalten befunden. Pilnacek nannte das einen "gigantischen Rückgang". "Das zeigt, dass es wert ist, sich über den Strafvollzug Gedanken zu machen", so der Sektionschef.
Der Jugendstrafvollzug war im Sommer 2013 ins Gerede gekommen, nachdem sexuelle Übergriffe auf einen 14-Jährigen in der Justizanstalt Wien-Josefstadt publik geworden waren. Daraufhin wurden auch Misshandlungen von Jugendlichen in anderen Anstalten bekannt. Unter der damaligen Justizministerin Beatrix Karl, die zunächst mit Wortspenden à la "Der Strafvollzug ist kein Paradies" für Befremden gesorgt hatte, wurde eine Task Force eingerichtet, die Verbesserungen im Jugendstrafvollzug in die Wege leitete.
Seither ist die Unterbringung von minderjährigen Häftlingen in Zwei-Mann-Zellen obligatorisch. Generell soll U-Haft für Jugendliche vermieden bzw. verkürzt werden, wie auch der derzeitige Minister Wolfgang Brandstetter nach seinem Amtsantritt betonte. In Wien soll es ab 1. Jänner 2015 Wohngruppen geben, die für Unter-18-Jährige die U-Haft ersetzen.
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