Begonnen hatte der seltsame amerikanisch-deutsche Pakt nach dem New Yorker Terrordrama um 9/11. 2002 wurden erste Daten, die sich etwa auf Telefonnummern oder IP-Adressen bezogen, ausgetauscht. Die NSA (National Security Agency) erhielt Direktinfo aus Deutschland.
Doch Gelegenheit macht bekanntlich Diebe. Und so sollen die Amerikaner offenbar schon bald damit begonnen haben, Daten über den europäischen Raumfahrtkonzern EADS - Europas großen Boeing-Konkurrenten - abzusaugen, sprich: Wirtschaftsspionage zu betreiben. Der Airbus-Konzern jedenfalls hat bereits Anzeige gegen unbekannt erstattet.
Schon bald geriet auch Österreich ins Visier deutscher Spione im US-Auftrag: Konkret wurde im Netz nach den Suchbegriffen "gov", "diplo" und "Bundesamt" gesucht. Das bedeutet: Mit hoher Wahrscheinlichkeit wurde unser Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung, also unsere Anti-Terror-Polizei, geheimdienstlich unter die Lupe genommen.
"Wir gehen den Berichten auf den Grund. Meine Experten sind mit Deutschland in Verbindung", so Innenministerin Johanna Mikl-Leitner. Noch am Staatsfeiertag erteilte sie den Auftrag, zu klären, inwieweit der Bundesnachrichtendienst im US-Auftrag rot-weiß-rote Geheimnisse ausspioniert hat.
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