Dossier an "Krone"

Die ganze Wahrheit über Wiens AMS-Zahlen

Österreich
02.12.2014 12:04
Noch schlechtere Zahlen als bisher angenommen, dramatische Details - und harte Aussagen: Die ungeschönten Fakten des Wiener Arbeitsmarktservice wurden jetzt der "Krone" zugespielt. So ist in dem Dossier zu lesen: 55,1 Prozent der 107.140 Wiener Arbeitslosen haben Migrationshintergrund, jeder dritte ohne Job ist ein Ausländer.

Die in den Unterlagen aufgelisteten Daten zeigen die ganze Wahrheit über die Entwicklung am Wiener Arbeitsmarkt. Hier die wichtigsten Punkte:

  • Zwar wird offiziell die Zahl von 107.140 Arbeitslosen kommuniziert - insgesamt waren heuer aber 237.524 Wiener "zumindest einen Tag arbeitslos".
  • Die Vormerkdauer hat sich verlängert: 2013 war ein Arbeitsloser im Durchschnitt 103 Tage ohne Job, 2014 bereits 104.
  • Die Beschäftigungsquote der Inländer ist in Wien um 0,4% gesunken.
  • Die Beschäftigungsquote der Ausländer ist deutlich um 5,9% gestiegen. Wörtlich steht dazu im Bericht (siehe auch Faksimile oben): "Die Beschäftigung der Inländer ist um 0,4% gesunken, die der Ausländer um 5,9% gestiegen."
  • Besonders stark ist die Zuwanderung in den Wiener Arbeitsmarkt aus Rumänien und Bulgarien: plus 35,7% (oder 16.600 Personen). Das sei eine Folge des Arbeitsfreizügigkeitsgesetzes mit Gültigkeit ab 1.1.2014, schreibt das AMS.
  • In der Altersgruppe +50 steigt die Arbeitslosigkeit in Wien bei den Männern um 20%, bei den Frauen sogar um 22,8%.
  • 53,5% der Arbeitslosen haben lediglich einen Pflichtschulabschluss.
  • 23,4% der 107.140 Wiener Arbeitslosen beziehen die "Bedarfsorientierte Mindestsicherung" (BMS).
  • Der Anteil der Ausländer an der Gesamtarbeitslosigkeit beträgt in Wien 34,7%. Dazu im Bericht: "Der Anteil der AusländerInnen an der Gesamtarbeitslosigkeit beträgt 34,7%, bei Betrachtung der vorgemerkten Personen mit Migrationshintergrund hingegen 55,1%."

Die Experten des AMS geben sich (intern) auch wenig optimistisch, dass sich die Situation rasch bessern könnte: Dass Migranten die Zielvorgaben in den Sonder-Jobprogrammen erreichen, sei "unwahrscheinlich". Und: "Ein Erreichen der angestrebten Schulungseffektivität ist aus heutiger Sicht ebenso zu bezweifeln."

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