Wiener Kellerleichen

“Eis-Baronin” verrät grausige Details zu den Morden

Österreich
11.06.2011 17:24
Die am Freitag in Udine verhaftete Eissalonbesitzerin Goidsargi Estibaliz C. hat der italienischen Polizei grausige Details über die Morde an ihrem Ex-Freund und an ihrem früheren Ehemann verraten. Sie habe ihren deutschen Ex-Gatten Holger H. 2008 erschossen, während er am Computer saß und ihr den Rücken kehrte. Ihren damaligen Geliebten, den vermissten Oberösterreicher Manfred H., habe sie im vergangenen November getötet, während er im Bett lag.

Die Spanierin hat die Nacht auf Samstag im Gefängnis der Stadt Triest verbracht. Bis Sonntag soll sie nun weiter vernommen werden, bevor über ihre Auslieferung entschieden wird.

Bisher hat die 32-Jährige, die fließend mehrere Sprachen spricht, der Polizei in Udine erzählt, sie habe ihren Ex-Mann getötet, als er gerade vor dem PC saß. Mit einem seiner Gewehre habe sie ihm in den Kopf geschossen, die Leiche zerlegt, in Plastiksäcke gepackt und die Teile in eine Tiefkültruhe ohne Strom im Keller neben ihrem Eissalon "Schleckeria" geworfen, wo sie verwest seien. Leuten, die sich nach ihrem Ex-Gatten erkundigten, sagte sie, er habe sich einer Sekte angeschlossen.

Mit elektrischer Säge zerstückelt
Bis zum November 2010 ging alles gut. Dann musste die Spanierin die nächste Leiche entsorgen. Manfred H. lag gerade im Bett und schlief, als die 32-Jährige die Waffe anlegte und abdrückte, wie sie erzählte. Diesmal habe sie den Körper nicht in einer Truhe verwesen lassen, sondern die Leichenteile im Kellerabteil in der Oswaldgasse 1 in Tröge einbetoniert. Zum Zerstückeln der Leichen habe sie eine elektrische Säge verwendet.

Sie sei von den beiden Männern physisch und psychisch schwer misshandelt worden, rechtfertigte sich die in Mexiko geborene Frau in der Einvernahme.

Formal gültig ist das Geständnis nach italienischem Recht nicht, da dies gegenüber einem Staatsanwalt erfolgen muss. Bis Sonntag wird sie nun vom Präsidenten des Schwurgerichts von Triest vernommen, der über die Auslieferung der 32-Jährigen nach Österreich entscheidet.

Wiener Taxifahrer setzte sie vor Hotel in Italien ab
Gegen Estibaliz C. bestand nach dem Fund von Teilen der zwei einbetonierten Leichen in ihrem Kellerabteil ein EU-Haftbefehl. Die Verdächtige hatte unmittelbar nach der grausigen Entdeckung Anfang dieser Woche die Flucht ergriffen. Ein Wiener Taxifahrer (Interview in der Infobox) hatte die Frau nach Italien gefahren – natürlich ohne zu wissen, um wen es sich bei seinem Fahrgast handelte. Bei einem Hotel nördlich von Udine setzte er sie ab und fuhr nach Österreich zurück.

Die erste Nacht verbrachte sie in dem Hotel, dann fuhr sie nach Udine weiter. Sie habe sich einige Tage im Raum von Udine aufgehalten, weil sie nicht genau wusste, wohin sie weiterreisen sollte, berichtete die Polizei der Stadt. Am Bahnhof lernte sie dann am Donnerstagabend einen Straßenkünstler kennen, der ihr eine Unterkunft in seiner Wohnung anbot.

Am nächsten Morgen schöpfte der 33-jährige Quartiergeber jedoch wegen des Verhaltens der Spanierin Verdacht, nachdem sie im Internet mehrere Webseiten mit Berichten über den Leichenfund im Eissalon gelesen hatte. Als sie dann auch von Selbstmord sprach, alarmierte der Straßenkünstler die Polizei, die die Frau am Freitag gegen 7.30 Uhr in der Wohnung des Mannes festnehmen konnte. Sie leistete keinen Widerstand.

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