Das heißt, der falsch verstandene "geschlechtersensible Umgang mit Sprache" wird auch künftig nicht per ÖNORM geregelt. Bedeutete das Binnen-I für die einen den Inbegriff der Emanzipation, war es für die anderen nichts als ein sprachlicher Stolperstein. Zudem würde das "I" mitten im Wort weder der Verständlichkeit dienen noch vorlesbar sein. Absurditäten wie die weibliche Form von Lehrling (LehrlingIn?) sind somit vom Tisch.
"Kein breiter Konsens erzielbar"
"Wegen der stark divergierenden Meinung zu dem Thema ist kein Konsens möglich und die Materie daher auch nicht als 'Normprojekt' geeignet", heißt es seitens des Instituts. "Sogenannte Normprojekte sind nur möglich, wenn dazu ein breiter Konsens erzielbar ist", so Institutsdirektorin Elisabeth Stampfl-Blaha in einem Ö1-Interview.
Wie berichtet, hatten zahlreiche namhafte Experten in einem offenen Brief in der "Krone" "die Rückkehr zur Normalität" gefordert. Auch prominente Frauen wie etwa TV-Star Nina Pröll, Chris Lohner und die Grand Dame des Wiener Opernballs, Lotte Tobisch, plädierten für eine Beibehaltung der bisherigen Sprachregelung.
Debatte durch Gabalier angeheizt
Eisern und wie meist an den Menschen vorbei agierte einmal mehr Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek, die sich für die "sprachliche Gleichbehandlung" aussprach. Angeheizt wurde die Debatte bekanntlich noch durch den Auftritt des Austro-Rock'n'Rollers Andreas Gabalier. Beim Formel-1-Rennen in Spielberg hatte er die Bundeshymne in ihrer alten Form, also ohne "Töchter", gesungen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.