"Niemals vergessen"

Erschlagene Studentin in Tirol: War es Raubmord?

Österreich
13.01.2014 16:41
Jene französische Studentin, deren Leiche am Sonntag am Innufer in Kufstein entdeckt worden war, ist ermordet worden. Die Obduktion habe ergeben, dass die 20-Jährige durch mehrere "massive" Schläge auf den Kopf getötet worden war, teilte LKA-Chef Walter Pupp am Montag mit. Ein Raubmord wird seitens der Polizei nicht ausgeschlossen. Die Trauer über den Tod der lebenslustigen Studentin ist groß.

Die Tatwaffe dürfte ein harter Gegenstand gewesen sein, so Pupp. "Worum es sich genau gehandelt haben könnte, wissen wir nicht". Bei dem Verbrechen sei jedenfalls "stumpfe Gewalt" angewendet worden. Die "sehr heftigen" Schläge, so Pupp, hätten zum Tod von Lucile Klobut geführt.

Ermittler: "Gespräch riss plötzlich ab"
Dem Ermittlungsstand zufolge wurde die Tat etwa gegen Mitternacht in der Nähe des Fundorts verübt, erklärte Pupp. Die 20-Jährige habe kurz zuvor mit einer Freundin telefoniert und angekündigt, sie in deren Wohnung besuchen zu wollen. "Das Gespräch riss dann aber plötzlich um 23.45 Uhr ab", schilderte Pupp. Die Freundin habe noch versucht, die Studentin zurückzurufen, konnte aber keinen Kontakt mehr herstellen.

Die Tat wurde in der Nähe des Fundortes der Leiche - wahrscheinlich auf der neben dem Innufer verlaufenden Promenade - verübt. "Die Promenade ist düster", meinte Pupp. Zudem werde sie auf einer Seite durch Bäume und Sträucher abgeschirmt und sei um die für die Tat infrage kommende Tageszeit nicht besonders frequentiert.

Auf ein Sexualdelikt deute nichts hin, die Handtasche und das Handy der Frau sind jedoch verschwunden. "Mit Suchhunden und Tauchern suchen wir den Inn ab und hoffen, dass die Gegenstände und die Tatwaffe gefunden werden", so der Ermittler. Auch gebe es bislang keine Hinweise auf den oder die Täter. "Wir wissen nicht, ob sie der Täter begleitet hat oder ob sie zufällig auf ihn getroffen ist", sagte der Leiter des Landeskriminalamts.

Studentin war seit vier Monaten in Tirol
Die 20-jährige Französin - sie stammte aus der Gegend um Lyon - war im Zuge eines Austauschprogramms seit vier Monaten in Kufstein und wohnte mit einer Studienkollegin in einer WG in der Münchnerstraße. Als die junge Frau Sonntag früh nicht nach Hause zurückgekehrt war, wurde sie als vermisst gemeldet. Polizisten fanden ihre Leiche schließlich am Ufer des Inns.

"Sehr bedrückte Stimmung" an FH Kufstein
Die Bestürzung über den Tod der 20-Jährigen an der Fachhochschule Kufstein ist groß. Vor dem Gebäude weht eine schwarze Fahne. "Es herrscht vor allem unter denjenigen, die mit Lucile studiert haben, eine sehr bedrückte Stimmung. Wir haben als Erstmaßnahme den Studierenden freigegeben", erklärt Thomas Madritsch, Geschäftsführer der Fachhochschule. 

In ein Kondolenzbuch, umrahmt von einer roten Rose und einer brennenden Kerze, trugen sich am Montag den ganzen Tag über Trauernde ein. "Wir werden uns immer an dein bezauberndes Lächeln erinnern und dich niemals vergessen", schrieb etwa ein Freund.

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