Eigentlich hatte alles so ausgesehen, als würde Estibaliz C. ihre Familie bald in einem intimen Rahmen sehen dürfen. Schließlich hatte Gerichtspsychiaterin Heidi Kastner kürzlich in einem Gutachten festgestellt, dass von der Doppelmörderin keine Gefahr für ihre Mutter, den Ehemann und den dreijährigen Sohn ausgeht.
Die Anstaltsleitung der Schwarzau kam jedoch vor wenigen Tagen zu dem Schluss, dass unbeobachtete Visiten nicht verantwortbar seien. Begründung: Bei Estibaliz C. bestehe Fluchtgefahr. Was die 37-Jährige verneint. Am Freitag traf sie sich nun mit Schwarzau-Chef Gottfried Neuberger zu einem Gespräch.
"Befürchtung, dass ich Mutter und Sohn als Geiseln nehme"
"Er erklärte mir", so die "Eislady" zur "Krone", "dass die Befürchtung bestehe, ich könnte meine Mutter und meinen Sohn bei einem Treffen in der Kuschelzelle als Geiseln nehmen und es schaffen, mit ihnen bis nach Italien zu flüchten. Wo ich mir dann bei einem Schönheitschirurgen mein Gesicht umoperieren lassen würde, um in der Folge für immer in der Anonymität untertauchen zu können."
Fast eine Stunde lang versuchte Estibaliz C., Neuberger davon zu überzeugen, dass sie keine derartigen Gedanken hege. "Aber er glaubte mir nicht." Fest steht: Vor eineinhalb Jahren hatte sie mit einer Mitinsassin über Fluchtmöglichkeiten philosophiert - und dabei auch über "danach notwendige OPs" gesprochen. "Das waren doch nur nur dumme Fantasien", so die "Eislady" heute.
Den nächsten Besuch von ihrem Sohn, der bei ihren Eltern in Barcelona aufwächst, wird sie übrigens erst im Dezember bekommen. "Er geht mittlerweile in den Kindergarten, die Gebühren dafür sind in Spanien hoch. Das Geld für Flüge nach Wien ist daher knapp."
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