Einmalig ausgezahlt

90.000 Euro – Freund hat ORF-Pension offengelegt

Österreich
22.01.2014 15:17
Eugen Freund ist in der Debatte um seine ORF-Pensionsbezüge am Mittwochnachmittag in die Offensive gegangen. In einer Aussendung teilte der SPÖ-Spitzenkandidat für die EU-Wahl mit: "Eine Reihe von kolportierten Zahlen und eine politisch aufgeheizte Diskussion über meine Pensionsansprüche haben in der Öffentlichkeit den Eindruck entstehen lassen, als würde ich etwas verschweigen. Das tut mir leid, das war niemals meine Absicht." Er habe sich 1999 einmalig 90.000 Euro brutto auszahlen lassen.

"Ich möchte hiermit alle Ansprüche und Auszahlungen, die ich in meiner 31-jährigen Tätigkeit beim ORF erworben habe, auf den Tisch legen", setzte Freund fort. "Ich hoffe, damit einen Beitrag zur Glaubwürdigkeit und Transparenz zu leisten. Und damit die Chance zu erhalten - auch wenn ich als 'Neuling' im aktiven Politikerdasein vielleicht nicht ganz in das erwartete Schema passe - den Fokus auf die Zukunft zu richten. Auf die spannende und ehrenvolle Aufgabe, dabei mitzuhelfen, Europa in eine faire, eine soziale Richtung zu lenken, statt Menschen gegeneinander aufzuhetzen und nationale Alleingänge vorzugaukeln, wo diese längst nicht mehr möglich sind."

Abstimmung in der Infobox: Schadet Eugen Freund der SPÖ?

Über seine umstrittene Auszahlung vor gut 14 Jahren hält Freund fest: "Wie viele meiner damaligen ORF-Kollegen habe ich im Jahr 1999 das Angebot des ORF angenommen und mir meine bis dahin eingezahlten Pensionsbeiträge in der Höhe von rund 90.000 Euro brutto auszahlen lassen. Die Pensionsansprüche, die ich seit dem Jahr 2000 erworben habe, werden erst dann fällig, wenn ich meine Pension antrete."

"Jeder Cent auf rechtlich einwandfreier Basis"
Zu jenem Betrag, den er nach seinem nicht ganz freiwilligen Abschied vom ORF Ende 2013 bezog, erklärte Freund, "dass ich nach Beendigung meiner 31-jährigen Tätigkeit im ORF die mir gesetzlich zustehende Abfertigung in der Höhe von 246.000 Euro brutto habe auszahlen lassen. Auch wenn mir niemand unterstellt, irgendetwas unrechtmäßig erworben zu haben, möchte ich abschließend trotzdem festhalten, dass jeder Cent auf rechtlich einwandfreier Basis steht."

Krisensitzung mit Darabos und Ostermayer
Vor dem Gang an die Öffentlichkeit hatte am Vormittag ein Krisentreffen Freunds mit SPÖ-Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos und Kanzleramtsminister Josef Ostermayer stattgefunden, wie die "Krone" erfuhr. Die Frage nach seinen Pensionsansprüchen war unter anderem aufgetaucht, nachdem Freund noch vor seinem Wechsel in die Politik gegenüber "TV-Media" gesagt hatte, er könne von seiner ASVG-Pension nicht leben. Den Umstand, dass er sich 1999 seine bis dahin angesammelten Ansprüche auszahlen ließ, hatte er nicht erwähnt.

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