Gute Kontakte zur EU

Ex-Kanzler Faymann ist jetzt offiziell Lobbyist

Österreich
27.06.2016 19:41

Exakt sieben Wochen nach seinem überraschenden Rücktritt als Bundeskanzler hat Werner Faymann eine neue Herausforderung gefunden. Der ehemalige SPÖ-Parteichef ließ sich im Lobbying- und Interessenvertretungsregister des Justizministeriums eintragen. Somit ist Faymann nun offiziell Lobbyist. Dabei will er auch seine guten Kontakte zu EU-Größen nutzen und ausbauen.

Für Lobbyisten gibt es in Österreich seit Anfang 2013 eine Registrierungspflicht. Offiziell gab Faymann als Tätigkeitsbereich "Beratung, Public Affairs" an.

Faymanns eingetragene Grunddaten - Name, Adresse, Geburtsdatum - sind öffentlich im Lobbyistenregister des Justizministeriums einsehbar. Der Ex-Kanzler ließ sich in der Vorwoche in die Datenbank eintragen. Als Geschäftsanschrift gab der 56-Jährige eine Adresse in Wien an. Umsatz bzw. Aufträge stehen bisher bei null - als Beginn des Geschäftsjahres wird der 1. Juli angegeben.

(Bild: Justizministerium)

Eiszeit zwischen Faymann und der SPÖ
Mit seiner Partei, der SPÖ, hat Faymann inzwischen nicht mehr viel am Hut. Am vergangenen Samstag, bei der Kür seines Nachfolgers Christian Kern als neuer Parteichef, glänzte Faymann durch Abwesenheit. Das überraschte nicht unbedingt, zumal Kern selbst mit Medienmanager Gerhard Zeiler bereits vor einem Jahr die Ablöse Faymanns geplant hatte.

Faymann will EU-Kontakte weiter ausbauen 
Nach seinem Rücktritt als Kanzler und SPÖ-Parteichef waren Gerüchte laut geworden, wonach Faymann einen EU-Job in Brüssel anstrebe. Insidern zufolge will er wegen seiner guten Kontakte nach Brüssel künftig auch vermehrt zwischen den EU-Polit-Größen vermitteln - schließlich habe er nicht nur einen hervorragenden Draht zu EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker.

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