Es war die vierte L17-Übungsfahrt mit dem Auto der Mutter, diesmal, es war gegen 18 Uhr, saß der Papa daneben. "Ich bin nach rechts abgebogen", erzählte Christina R. der "Krone", "danach ist alles so schnell gegangen". Die 20-Jährige vergaß, nach dem Einbiegen in eine Straße wieder geradeaus zu lenken, worauf der Pkw rechts über die Böschung rollte. "Ich hab die Handbremse ganz fest angezogen", schilderte ihr 50-jähriger Vater: "Aber wir sind trotzdem weitergerollt – und leider direkt in die Enns."
Der rote Pkw wurde im hochwasserführenden Fluss umgehend wie ein Boot 150 Meter weit abgetrieben und blieb schließlich in Schräglage an einem Felsen hängen. "Dann ist die Angst erst richtig losgegangen", schilderte Rupert R.: "Das Auto hat sich langsam mit Wasser gefüllt. Ich hab der Christina gut zugeredet und immer wieder gesagt: 'Ruhig bleiben, ja nicht bewegen.'"
Spektakuläre Rettung
In der Zwischenzeit hatten Passanten die Feuerwehr alarmiert. Die Schladminger Florianis rückten dann mit 39 Einsatzkräften - darunter Taucher - und schwerem Gerät an. Zunächst schwamm ein mit einem Seil gesicherter Mann zum Wagen und brachte den Eingeschlossenen Schwimmwesten. Unterdessen wurde am Ufer die Drehleiter in Stellung gebracht, bis schließlich der 50-jährige Obersteirer - er ist auch Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr - und seine Tochter geborgen werden konnten.
"Es waren so viele Zuschauer da wie beim Rad-Weltcup", scherzte Rupert R., "vielleicht auch Jugendliche, die nun wissen, wie man nicht Auto fährt". Die beiden Verunfallten wurden nach ihrem gut 20 Minuten dauernden unfreiwilligen Bad in der eiskalten Enns schließlich vom Roten Kreuz versorgt. Das Mädchen wurde zur Untersuchung ins Krankenhaus Schladming gebracht, der Pkw später mittels eines Kranwagens aus der Enns geborgen.
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