Die Familie wird abgeschirmt und will laut dem Sprecher keinen Medienkontakt: "Sie bittet ausdrücklich darum, in Ruhe gelassen zu werden." Die Zogajs würden vorübergehend bei Freunden unterkommen - wo, wollte er nicht sagen. Für Donnerstag wurde eine Pressekonferenz in Linz angekündigt. Ob Mitglieder der Familie Zogaj daran teilnehmen werden, stehe noch nicht fest, so Deil.
Während Asylverfahren in OÖ integriert
Die Zogajs hatten sich während des Jahre dauernden Asylverfahrens in Frankenburg (Bezirk Vöcklabruck) in Oberösterreich integriert. Ende September 2007 wurde die Familie abgeschoben - mit Ausnahme von Arigona, die vorübergehend untertauchte, und ihrer Mutter. Nach ihrem Wiederauftauchen war dem damals 15-jährigen Mädchen, Nurie Zogaj und den zwei später wieder nach Österreich zurückgekommenen minderjährigen Geschwistern der Aufenthalt bis zum heurigen Schulschluss gestattet worden.
Um einer Abschiebung zu entgehen, reiste die Familie am 15. Juli freiwillig aus. Sie flog nach einem Versteckspiel mit den Medien von Salzburg über Wien nach Pristina in den Kosovo. Von dort aus beantragten die Zogajs Visa. Anfang der Woche wurden diese von der Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck genehmigt. Die Mutter darf vorerst auf sechs Monate befristet wieder an ihrem angestammten Platz in einem Geflügelzuchtbetrieb arbeiten, die Kinder erhalten Schülervisa.
Kein Kontakt mehr zum Vater
Als Bürgen fungieren Alfons Haider, Pfarrer Josef Friedl und eine weitere Person, die öffentlich nicht genannt werden will. Freunde und Schulkollegen freuen sich laut Medienberichten schon sehr auf die Rückkehr von Arigona. Zum Vater, von dem Nurje Zogaj nun geschieden ist, habe das Mädchen im Kosovo Kontakt gehabt. Das Verhältnis der Familienmitglieder untereinander habe sich entspannt. Devat Zogaj und die älteren Brüder Alfred (19) und Alban (20) hätten nicht vor, nach Österreich zurückzukehren, hieß es.
Heftige Kritik von FPÖ und BZÖ
Kritik kam umgehend von FPÖ und BZÖ. Der freiheitliche Parteiobmann HC Strache erklärte, die Rückkehr der Familie sei "wirklich kein Grund zur Freude". Die Zogajs seien "freche Asylbetrüger", die dem österreichischen Staat "jahrelang auf der Nase herumgetanzt" seien und nun würden sie "mit der Ausstellung von Visa belohnt". Der Fall Zogaj habe deutlich das Versagen der österreichischen Asylpolitik aufgezeigt, so Strache.
BZÖ-Generalsekretär Christian Ebner meinte per Aussendung, mit der Rückkehr legalisiere Innenministerin Maria Fekter den "Asylbetrug in Österreich". Die Grüne Menschenrechtssprecherin Alev Korun begrüßte die Zogajs dagegen freudig: "Herzlich Willkommen daheim."
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