Der Überfall auf das Haus in Pirka (Bezirk Graz-Umgebung) war offenbar geplant, Opfer sowie Örtlichkeit dürften zuvor ausspioniert worden sein. Die drei Eindringlinge waren zwischen 2 und 3 Uhr mit einer Leiter durch ein offenes Fenster in den ersten Stock gelangt. Dort überwältigten sie die 72-jährige Mutter des Hauseigentümers. Sie setzten Pfefferspray ein und fesselten die Seniorin mit Kabelbindern, berichtete Erwin Strametz vom steirischen Landeskriminalamt am Freitag.
Im Parterre holten die Täter den 54-jährigen Unternehmer und seine 37-jährige Ehefrau aus den Betten. Auch hier kamen Pfefferspray und Kabelbinder zum Einsatz. Den Hausbesitzer zwangen sie mit vorgehaltener Waffe, den Tresor zu öffnen. Um die Beute (im Wert von vermutlich mindestens 120.000 Euro) verstauen zu können, verlangten sie eine Sporttasche.
Opfer mit Krawatten zusammengebunden
Nachdem sie das gesamte Haus nach Wertgegenständen durchwühlt hatten, fesselten die Räuber ihre Opfer neuerlich - statt der Kabelbinder nahmen sie nun Krawatten des Besitzers, mit denen die drei Familienmitglieder aneinandergebunden wurden.
Kurz vor 5 Uhr verließen die Täter schließlich das Haus und flüchteten mit dem Sportwagen des Unternehmers. Der auffällige Porsche wurde später von der Polizei auf einem Parkplatz am südlichen Stadtrand von Graz sichergestellt. Die drei leicht verletzten Opfer konnten sich - bald nachdem die Räuber das Haus verlassen hatten - selbst befreien und verständigten die Polizei.
Verdächtige mit Pistolen bewaffnet
Seitens der Exekutive hieß es, dass dies in der Steiermark der erste Überfall nach diesem Muster seit Jahren sei. Die Täter hatten Überziehhauben mit Sehschlitzen und Handschuhe getragen und waren unter anderem mit zwei Faustfeuerwaffen ausgerüstet gewesen. Sie sprachen Deutsch mit - laut Opfern - ungarischem Akzent.
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