Regen in Osttirol

Feuerwehrmann auf Traktor von Mure erfasst – tot

Österreich
11.11.2012 18:16
Nach massiven Regenfällen hat am Sonntagnachmittag ein Erdrutsch in der Osttiroler Gemeinde Strassen ein Todesopfer gefordert. Ein Traktor war mitsamt dem Fahrer von den Schlammmassen mitgerissen worden. Nach einer fieberhaften Suche durch die Einsatzkräfte konnte der 43-Jährige nur noch tot geborgen werden. "Es handelt sich um einen Kameraden", sagte ein geschocktes Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Strassen.

Der Mann war außerhalb eines Feuerwehreinsatzes in den Nachmittagsstunden mit seinem Traktor unterwegs gewesen und dürfte gerade einen Almweg begutachtet haben, als er von den Erdmassen mitgerissen wurde. Wenig später wurde das Landwirtschaftsfahrzeug in einem Bach zwischen Abfaltersbach und Strassen gefunden. Von dem 43-Jährigen fehlte jedoch vorerst jede Spur.

Traurige Gewissheit nach fieberhafter Suche
Die alarmierten Einsatzkräfte suchten daraufhin das Gebiet fieberhaft nach dem unter der Mure vermuteten Vermissten ab, ein Bagger unterstützte die Helfer bei den Grabungen. Nach einiger Zeit fanden die Feuerwehrmänner ihren Kameraden, er konnte allerdings nur noch tot aus den Schlammmassen gezogen werden. Die genauen Umstände, die zu dem Unglück führten, sind noch nicht bekannt.

Florianis in ganz Osttirol im Dauereinsatz
In ganz Osttirol standen am Sonntag 20 Feuerwehren mit über 400 Mann im Dauereinsatz, um Straßen und Bahnstrecken nach Murenabgängen von Schlamm und Erde zu befreien. "Die Leute arbeiten mit Hand und Fuß", schilderte Herbert Oberhauser, Bezirksfeuerwehrkommandant von Lienz, die Situation. Auch Bäche traten aufgrund der großen Regenmengen und Verklausungen über die Ufer, zudem wurden die Florianis immer wieder wegen überfluteter Keller zu Hilfe gerufen. Die Meteorologen sagten für Montag ein Abnehmen der Niederschläge an. Ab Dienstag sollte wieder trockenes Herbstwetter einkehren. Dennoch seien Hangrutschungen, Hangexplosionen oder Block- und Felsstürze auch "noch Tage, vielleicht auch Wochen" nach den schweren Regenfällen möglich, warnte Landesgeologe Gunther Heißel.

Auch Bezirk Innsbruck-Land betroffen
Auch der Tiroler Bezirk Innsbruck-Land war von den starken Regenfällen betroffen, hier vor allem das Wipptal. Die Gemeinde Obernberg am Brenner war von Vormittag bis Nachmittag nicht erreichbar, da die dorthin führende Obernbergstraße von einer Mure verlegt worden war. Kurzzeitig wurde in diesem Bereich auch ein Haus evakuiert. "Wir sind laufend unterwegs, die Einsätze sind aber noch im normalen Bereich – wenn auch in etwas größerem Ausmaß", erklärte Bezirksfeuerwehrkommandant Peter Hölzl. Seit dem späten Sonntagnachmittag ist die Obernbergstraße wieder einspurig befahrbar, nachdem Sicherheitswände angebracht wurden. 

Riesenglück hatten am Sonntag auch zwei Brüder aus dem Bezirk Innsbruck-Land, die in Trins auf der Jagd waren. Einer der Männer wollte nach dem Abschuss eines Rehs das Tier suchen, als in dessen Nähe eine Mure abging. Sein Bruder schlug Alarm. Eine eingeleitete Suchaktion konnte wieder abgebrochen werden, nachdem der Vermisste kurze Zeit später unverletzt aufgetaucht war.

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