Eine sechsköpfige, vor drei Wochen am Wiener Hauptbahnhof gelandete Gruppe von Flüchtlingen (allesamt Araber mit niederländischen, tunesischen, sudanesischen und syrischen Pässen) habe die gesamte Reise lang Stadtpläne der Hauptstädte studiert. Auf der Wien-Karte seien vier Punkte aufgezeichnet gewesen: das Rathaus, die Hofburg, der Stadtpark und der Stephansplatz. Auf der Berliner Karte seien vier Auslandsvertretungen und eine U-Bahnstation markiert gewesen. "Sie meinten, sie müssten sich die Örtlichkeiten einprägen", so der Iraker gegenüber der "Krone". Der heimische Geheimdienst ist alarmiert.
"Urlaub" von Terrorist im Visier der Ermittler
Unterdessen wird weiter über den "Wien-Urlaubsaufenthalt" des noch gesuchten Paris-Attentäters Salah Abdeslam ermittelt. Abdeslam war am 9. September mit zwei Begleitern aus Deutschland kommend in Oberösterreich eingereist - um Urlaub zu machen, wie er gegenüber Beamten bei einer Verkehrskontrolle angab.
Dass er tatsächlich, wie er bei der Kontrolle angegeben hat, eine Woche Urlaub in Wien gemacht hat, wollen die Ermittler nicht recht glauben. Der 26-Jährige dürfte sich kaum in einem Hotel eingemietet und einen Meldezettel ausgefüllt haben, was die Nachforschungen eher schwierig machen dürfte. Karl-Heinz Grundböck, Sprecher des Innenministeriums, sagte am Donnerstag, die Ermittlungen laufen sehr intensiv, Ergebnisse gebe es noch nicht.
Derzeit 70 Syrien-Rückkehrer in Österreich
Grundböck bestätigte Medienberichte, wonach bisher 250 Dschihadisten aus Österreich in die syrisch-irakische Krisenregion gezogen sind, um zu heiraten oder mitzukämpfen. Demnach sind 40 davon ums Leben gekommen, mehr als 70 zurückgekehrt.
Video aus dem Archiv: Flüchtlinge stürmen die österreichische Grenze
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