Für eine effektivere Bewältigung der Flüchtlingskrise wolle Österreich enger mit der Türkei zusammenarbeiten, sagte Kurz bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem türkischen Amtskollegen, Außenminister Feridun Hadi Sinirlioglu. So gebe es Verhandlungen über ein gemeinsames Polizeikooperationsabkommen, um besser gegen Schlepper vorgehen zu können.
"Unterstützen Idee einer Schutzzone"
Für die Sicherheit der Zivilisten unterstütze man die türkische Forderung nach Einrichtung einer Schutzzone im benachbarten Bürgerkriegsland Syrien. "Wir unterstützen voll und ganz die Idee einer Schutzzone", sagte Kurz. Für eine Beendigung des syrischen Bürgerkriegs plädierte er dafür, internationale Akteure wie die Türkei, Saudi-Arabien, den Iran, Russland und die USA einzubeziehen.
Der türkische Außenminister Sinirlioglu sagte, dass die Türkei nicht mit dem syrischen Präsidenten Bashar al-Assad verhandeln werde. Assad sei die Hauptursache für den Bürgerkrieg. "Ein grausamer Diktator kann kein Teil einer Lösung sein", so Sinirlioglu. Das syrische Volk werde dem Diktator niemals vergeben.
Kritik an Kurz wegen Gesprächsbereitschaft mit Assad
Der österreichische Außenminister hatte sich im Vorfeld dafür ausgesprochen, neben allen wichtigen Akteuren der Region auch Assad in eine Lösung einzubinden. Dafür wurde Kurz zuletzt heftig kritisiert.
Kurz war kurzfristig nach Ankara gereist, um sich mit seinem türkischen Amtskollegen über die Flüchtlingskrise und den Syrien-Konflikt zu beraten. Im Rahmen seines Aufenthalts besuchte der österreichische Außenminister auch syrische Flüchtlingsfamilien. Die Zusammenarbeit mit Ankara zur Entschärfung der Flüchtlingskrise soll auch Thema auf einem Sondergipfel der EU-Staats- und Regierungschefs kommenden Mittwoch in Brüssel werden.
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