Eigentlich wollte man im Hallenbad für Ruhe sorgen, doch dieser Plan erwies sich für die niederösterreichische Stadt Mödling als ein wahrer Stich ins Wespennest. Wie berichtet, dürfen Menschen mit Migrationshintergrund - gemeint waren Flüchtlinge - nur mehr mit Begleitung ins Bad. Nach einer Welle der Entrüstung folgt jetzt die Entschuldigung.
Der Hintergrund: Gäste hatten sich beschwert, dass junge Flüchtlinge, bekleidet mit Jogginghosen, in das Becken gesprungen waren. Darauf reagierte das Stadtbad mit dem Aushang, der sich am Freitag wie ein Lauffeuer durch das Internet verbreitet hatte.
Vor allem die Formulierung "Menschen mit Migrationshintergründen" sorgte für Wirbel. Gemeint wären aber lediglich Asylsuchende ohne Begleitung, heißt es seitens der Stadt. VP-Bürgermeister Hans Stefan Hintner hat sich inzwischen auch für den "missverständlichen Text" entschuldigt und ließ den Aushang entfernen.
Kritik an Aushang
Politische Mitbewerber sparen dennoch nicht mit Kritik. Die NEOS straften das Plakat ab: "Ob solche Aktionen zielführend sind?" Die jungen Grünen wettern indes gegen diese "rassistische Weisung" und fordern den Rücktritt des zuständigen Sportstadtrates Robert Mayer.
Auch wenn es fraglich ist, ob die Causa wirklich personelle Konsequenzen nach sich zieht, bleibt ein Imageschaden für die Stadt. Spott und Häme regieren weiterhin die Reaktionen. So bot sich etwa der Wiener SP-Spaßpolitiker Maximilian Zirkowitsch als Begleitperson an: "Wenn es eine Wasserrutsche gibt, schon um 1,50 Euro, sonst 2,50 Euro."
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