Drama in Vbg

Frau vergewaltigt: Täter ist erst 16 Jahre alt

Österreich
12.07.2014 13:00
Nach der schweren Vergewaltigung einer 20-jährigen Frau am vergangenen Wochenende in Vorarlberg hat die Polizei den mutmaßlichen Täter gefasst. Der Verdächtige aus dem Vorarlberger Unterland ist erst 16 Jahre alt - er zeigte sich gegenüber der Polizei umfassend geständig.

Die junge Frau aus dem Vorarlberger Unterland war am Sonntag zwischen 3.15 Uhr und 3.30 Uhr nach einer Großveranstaltung in Gaißau vergewaltigt worden. Sie erlitt dabei schwere Verletzungen im Gesicht sowie im Unterleibsbereich und musste im Krankenhaus notoperiert werden. Die Tat ereignete sich nur 300 Meter von dem Zeltfest entfernt vor einem unbewohnten Haus. Eine Nachbarin fand die schwer verletzte Frau etwa eine Stunde später und alarmierte sowohl Rettung als auch Polizei.

"Beschuldigter zuerst als Zeuge einvernommen"
Mehr als 70 Personen seien nach der Tat von der Polizei befragt worden, hieß es Samstagmittag bei einer Pressekonferenz. Zwei Zeugen konnten schließlich einen Hinweis auf den Jugendlichen geben, wie der stellvertretende Leiter des Ermittlungsbereichs Sexualdelikte, Alexander Wachter, erklärte.

"Der Beschuldigte wurde zuerst als Zeuge einvernommen", sagte Wachter. Nach einer Reihe akribischer kriminaltechnischer Untersuchungen habe sich der Tatverdacht erhärtet, worauf der Bursche am Freitag ein weiteres Mal einvernommen wurde. Dabei legte der 16-Jährige ein umfassendes Geständnis ab.

Streit zwischen Täter und Opfer führte zu Eskalation
Bei seiner Einvernahme gab der Verdächtige an, dass er die 20-Jährige beim Zeltfest kennengelernt habe und die beiden die Feier gemeinsam gegen 3 Uhr verlassen hätten. Zu diesem Zeitpunkt sei er alkoholisiert gewesen, erklärte der 16-Jährige. Danach sei es am nahe gelegenen Tatort zunächst zu einvernehmlichen sexuellen Handlungen gekommen, bevor ein Streit zur Eskalation führte. Der bislang völlig unbescholtene 16-Jährige habe sich bei der Befragung reumütig und von seiner eigenen Tat schockiert gezeigt, hieß es.

Das Opfer befindet sich mittlerweile in stabilem Zustand und ist ansprechbar - eine Einvernahme sei derzeit allerdings aufgrund seines psychischen Zustands noch nicht möglich, erklärte der stellvertretende Leiter des Vorarlberger Landeskriminalamts, Stefan Schlosser. An die Vergewaltigung selbst kann sich die junge Frau nicht erinnern. Sie erhält psychologische Betreuung.

Der 16-Jährige wird in die Justizanstalt Feldkirch überstellt. Die Ermittlungen seien damit noch nicht abgeschlossen, teilten Wachter und Schlosser mit. Anhand von DNA- und toxikologischen Untersuchungen würden nun die Angaben geprüft. "Wir gehen aber davon aus, dass die Sachbeweise das Geständnis bestätigen werden."

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