Behörde machtlos

Frauen versetzen ganzen Ort in Angst und Schrecken

Österreich
30.08.2015 12:18
Im hinteren Tiroler Zillertal versetzen derzeit zwei Frauen die Bewohner in Angst und Schrecken. Sie beschimpfen jeden, der ihnen über den Weg läuft. Sie randalieren und sorgen für schlaflose Nächte. Und sie vertreiben Urlaubsgäste. Der Bürgermeister der Gemeinde Ramsau und die Bezirkshauptmannschaft sind jedoch machtlos.

"Es gibt Tage, da stehen sie im Bademantel auf dem Balkon und schreien pausenlos furchtbare Sachen in alle Richtungen. Hin und wieder schlagen sie in der Nacht stundenlang mit einem Stecken auf die Laternen ein oder fahren hupend durch den Ort", schildert ein unmittelbarer Nachbar. Die Angst steht ihm ins Gesicht geschrieben: "Wir kommen nicht zur Ruhe. Alle Kinder in der Umgebung trauen sich nicht mehr vor die Tür und sind total verängstigt. Das ist schlimm."

Auch bei weiteren Anrainern liegen mittlerweile die Nerven blank. "Ein paar von uns vermieten Gästezimmer. Die meisten Urlauber reisen jedoch bereits schon nach wenigen Tagen ab, da auch sie von den Frauen grundlos beleidigt werden."

Psychoterror auch im Nachbarort
In einem Nachbarort geben sich die Einheimischen hingegen als Mitarbeiter des Gesundheitsamtes aus. "Sie betreten das Lokal und sagen, dass Salmonellen-Verdacht besteht. Das stimmt natürlich nicht, sie verbreiten dadurch überall Lügen", erzählt eine Betroffene.

Einige Anrainer haben sich hoffnungsvoll an die Gemeinde gewandt. "Ich bin erschüttert über all diese Tätlichkeiten. So lange allerdings keine Selbst- oder Fremdgefährdung gegeben ist, können weder wir noch die Polizei etwas unternehmen", erklärt Friedrich Steiner, Bürgermeister der Gemeinde Ramsau.

"Wir können im Moment nicht wirklich helfen"
Dennoch wollte er nicht untätig bleiben und hat sich vor Kurzem an die Bezirkshauptmannschaft gewandt. Die Reaktion ist jedoch ernüchternd. "Wir können im Moment nicht wirklich helfen. Allein der Verdacht auf eine psychische Erkrankung rechtfertigt nicht ein behördliches Eingreifen. Die beiden Frauen müssten dafür schon handgreiflich werden", sagt Bezirkshauptmann Karl Mark. Einige Anzeigen gegenüber den Unruhestifterinnen liegen vor. "Das muss jedoch vom Gericht weiterverfolgt werden", so Mark.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt