Bundesheer-Debatte

Generalstab: Darum ist ein Berufsheer am besten

Österreich
03.09.2012 16:08
Rein sachlich wäre eigentlich alles klar: Die "Krone" erhielt nun ein vertrauliches Dossier des Generalstabs, in dem dieser alle Heeres-Modelle wertet – und ein Berufsheer an die erste Stelle reiht. Auch beim "Katastrophendienst" gab's für das Profi-Heer die Bestnote (siehe Grafik in Bild 1 und 2 sowie Anmerkungen unten).

In der Wertung der "Gruppe Grundsatzplanung" liegen zwei Berufsheer-Varianten vorne: Modell 2 (mit 46.000 Berufssoldaten) fällt aber trotz Bestnoten durch. Dieses System sei "überdimensioniert" und "weder sicherheitspolitisch noch wirtschaftlich sinnvoll". 

Somit rückt Modell 3 an die erste Stelle: Ein Profi-Heer mit einer besser bezahlten, aufgewerteten Profi-Miliz. Diese Variante will auch der Verteidigungsminister. Zusammenfassend betont der Generalstab, dass gleich drei der Armee-Varianten besser geeignet wären als die aktuelle Wehrpflicht.

Interessant: Die Experten unterstehen Edmund Entacher – also jenem General, der die Wehrpflicht erhalten will. Entacher betont stets: "Ein Berufsheer ist zu teuer."

Bundesheer-Modelle im Überblick

  • Modell 1: Wehrpflichtarmee (das jetzt aktuelle System)
  • Modell 2: Berufsheer (System ohne Milizsoldaten entspricht in etwa dem mobilgemachten Bundesheer: ca. 46.000 Berufssoldaten, Zeitsoldaten und Zivilbediensteten, wird vom Verteidigungsministerium als zu teuer abgelehnt)
  • Modell 3: Profiheer (Berufsheer) mit Profi-Miliz - dieses Modell wird vom Verteidigungsministerium am besten bewertet
  • Modell 4: Auslandseinsatzmodell mit deutlicher Ausrichtung auf internationale Einsätze (Luftraumüberwachung und sicherheitspolizeiliche Assistenzeinsätze können im Inland sichergestellt werden, allerdings sind Assistenzeinsätze bei größeren Katastrophen nicht möglich)
  • Modell 5: Inlandseinsatzmodell mit Auslandsbeteiligung auf freiwilliger Basis (Österreich könnte seiner internationalen Verpflichtung nicht nachkommen, die Inlandseinsätze wären sichergestellt mit einer Einschränkung bei größeren Katastrophen)
  • Modell 6: Mischmodell Freiwilligenheer und freiwilliger Grundwehrdienst für ca. 10.000 Freiwillige (soll die Rekrutierbarkeit erleichtern, Ausbildung reduzieren und Katastrophenhilfe sicherstellen, alle In- und Auslandsaufgaben könnten sichergestellt werden)
  • Modell 7: Freiwilligenheer mit starker Berufskomponente ähnlich dem Modell 3, nur wesentlich mehr Berufssoldaten und weniger Zeitsoldaten (alle In- und Auslandsaufgaben könnten sichergestellt werden)
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