Tod nach Spritze

Geschockter Vater: “Mein Sohn war psychisch krank”

Österreich
11.11.2012 09:17
Eine wilde Amokfahrt endete für einen 44-jährigen Wiener tödlich. Oliver D. lieferte der Polizei von der Steiermark bis nach Slowenien eine wilde Verfolgungsjagd. Bei Marburg wurde er gestoppt, festgenommen – und starb nach einer Beruhigungsspritze im Spital! "Mein Sohn war psychisch krank und hatte zuvor offenbar seine Medikamente nicht genommen", so sein geschockter Vater gegenüber der "Krone". Eine Kommission soll die genauen Todesumstände klären.

Auf krone.at entdeckte der Vater des Wieners das Foto des Unfallwracks seines Sohnes, nachdem dieser in Slowenien gestoppt worden war. Sofort nachdem der 72-Jährige das Foto gesehen hatte, war seine große Befürchtung: "Da ist meinem Oliver etwas ganz Schreckliches passiert." 

Trotz der Tragödie, dass sein ältester Sohn anschließend im Spital von Murska Sobota nahe Marburg nach einer Beruhigungsspritze verstorben ist, wirkte der Vater vorerst relativ gefasst. "Hätte der Oliver doch nur seine Medizin ordentlich geschluckt. Dann wäre das Ganze wahrscheinlich nicht passiert", so der geschockte Mann am Telefon. 

"Oliver war mehrmals in ärztlicher Behandlung"
"Mein armer Bub. Seit 15 Jahren war er psychisch krank. Wegen seiner manischen Depression war Oliver bereits mehrmals in ärztlicher Behandlung", erinnert sich der Papa des ums Leben gekommenen Ingenieurs. Nach mehrmaligen Aufenthalten in psychiatrischen Anstalten hatte der hochintelligente Wiener seit zwei Jahren aber keine krankheitsbedingten Probleme mehr. Slowenische Behörden haben indes bereits angekündigt, "dass eine Kommission die genaue Todesursache im Krankenhaus klären soll".

Begonnen hatte das Drama, da Oliver D. auf seiner Fahrt durch Graz pausenlos gehupt hatte. Steirische Beamte wollten bei dem Wiener schließlich in den frühen Morgenstunden eine Routinekontrolle durchführen. Doch statt zu stoppen, gab D. Gas und raste davon - dabei rammte er auch ein Polizeiauto. Danach fuhr der 44-Jährige über den Plabutschtunnel der Pyhrnautobahn in Richtung Slowenien.

Polizei, Cobra und slowenische Exekutive im Einsatz
Eine Einheit der Cobra, die sich zu diesem Zeitpunkt zufällig beim Grenzübergang Spielfeld befand, unterstützte die steirischen Uniformierten und nahm ebenfalls die Verfolgung des Mannes auf. Indes wurde auch die slowenische Polizei über die rasante Flucht des Wieners informiert.

Wenig später stießen die slowenische Kollegen dazu und verfolgten den Flüchtigen - dieser durchbrach dabei sogar eine Straßensperre, ehe er in der Nähe von Marburg endlich angehalten werden konnte. Bei der Festnahme des 44-Jährigen erlitten ein österreichischer und ein slowenischer Beamter Abschürfungen und Schnittwunden.

Nach Beruhigungsspritze im Krankenhaus gestorben
Die Beamten aus Slowenien hätten die Amtshandlung übernommen, sagte Karl-Heinz Grundböck, Sprecher des Innenministeriums, am Samstagnachmittag. Bei der Festnahme seien auf Ersuchen der slowenischen Kollegen noch mehrere Polizisten aus Österreich anwesend gewesen, hätten sich danach jedoch zurückgezogen.

Die Polizisten brachten den 44-Jährigen dann ins Krankenhaus nach Murska Sobota, rund 15 Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt. Dort wurde ihm aufgrund seines aufgeregten Zustandes eine Beruhigungsspritze verabreicht. Kurz darauf sei der Wiener dann gestorben, erklärte Grundböck. Eine Obduktion des Mannes wurde angeordnet. Dabei soll auch geklärt werden, ob er alkoholisiert gewesen war oder unter Drogeneinfluss gestanden hatte.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt