Man habe durch die rund 50 Beschwerde-Mails Kenntnis von der problematischen Veröffentlichung auf dem Server der Grazer Universität erhalten, bestätigte Andreas Schweiger, Pressesprecher der Hochschule.
Vertreter der Universität sind "entsetzt und bestürzt"
Er selbst sei über die Äußerungen "entsetzt und bestürzt" und habe umgehend klargestellt, dass die Meinung Richard Parncutts, eines gebürtigen Australiers, nicht der der Universität entspreche. Der Dekan der Geisteswissenschaftlichen Fakultät, Helmut Konrad, veranlasste die Entfernung des Textes, der durch eine Entschuldigung des Autors ersetzt wurde.
Konrad und Rektorin Christa Neuper verlangten eine Sachverhaltsdarstellung und luden den Professor zu einem Gespräch ein. "Menschenverachtende Aussagen sind mit aller Entschiedenheit zurückzuweisen. Persönliche Ansichten, die nicht im Zusammenhang mit der wissenschaftlichen Arbeit stehen, werden auf Webseiten der Universität nicht toleriert", so der Dekan.
"Todesstrafe für Leugner der globalen Erwärmung"
Parncutt, seit 1998 Professor für systematische Musikwissenschaft, bezeichnete sich in dem umstrittenen Artikel "Death penalty for global warming deniers?" zwar als Gegner der Todesstrafe, stellte aber zur Diskussion, ob nicht für Verantwortliche von über einer Million Toten andere Maßstäbe zu gelten hätten.
Zu diesen Verantwortlichen zählten demnach in Zukunft die Leugner des "Global Warmings" und der Papst mit seinen engen Beratern, weil durch die Haltung der Kirche zur Empfängnisverhütung der Ausbreitung von Aids Vorschub geleistet werde. Parncutt stellte fest, dass er für sie die Todesstrafe nicht direkt vorschlage, sondern nur logisch argumentiere und laut über ein wichtiges Problem nachdenke.
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