Über dem in Bahnhofsnähe gelegenen Möbelhaus - in dem gerade Umbauarbeiten stattfinden - war gegen 12 Uhr eine dicke Rauchsäule zu sehen, wie auch ein Video auf YouTube zeigt. Laut einer Augenzeugin roch es "nicht nach brennendem Holz, eher nach verbranntem Plastik oder Teer". Das Möbelhaus und das benachbarte Bekleidungshaus C&A wurden sofort geräumt.
Arbeiter retten sich vor Flammen
Wie Arbeiter berichteten, sei das Feuer bei Flämmarbeiten ausgebrochen. In der Nähe hätten sich vier Gasflaschen befunden. Zuerst entzündete sich Dämmmaterial, dann griff das Feuer auf die explosiven Druckbehälter über. Es sei schließlich zu drei Explosionen gekommen. Zwei Feuerwehrmänner, die bereits am Ort des Geschehens waren, standen gerade neben den Gasflaschen, als diese detonierten. Christian R.: "Ich bin hinter einer Mauer in Deckung gegangen, als fünf Meter vor mir eine 33-Liter-Propangasflasche in die Luft geflogen ist. Die Druckwelle hat mich umgeschmissen. Ich hab' ein Knalltrauma am linken Ohr erlitten."
Die Arbeiter sagten, sie hätten die Flammen aus einer Entfernung von rund 30 Metern beobachtet und sich mit einem Sprung vom Baugerüst in Sicherheit bringen können. Anrainer in der Annenstraße wurden von der Polizei aufgefordert, wegen der Rauchentwicklung ihre Fenster zu schließen. Laut Wolfgang Hübel vom Sicherheitsmanagement der Stadt Graz wurde auch das gegenüber des Möbelhauses gelegene Stadtamtsgebäude auf eine Evakuierung vorbereitet. Das Rote Kreuz stand mit zahlreichen Fahrzeugen bereit.
70 Feuerwehrleute im Einsatz
Unter der Leitung von Heimo Krajnc gingen die Einsatzkräfte der Feuerwehr über eine auf 20 Meter ausgefahrene Drehleiter mit Löschkorb gegen die Flammen vor (siehe weitere Bilder). 40 Mann der Grazer Berufsfeuerwehr sowie weitere 30 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren Graz und aus Graz-Umgebung hatten den Brand dann binnen einer Dreiviertelstunde unter Kontrolle. Gegen 13 Uhr war das Feuer schließlich gelöscht.
Durch den Einsatz und die dadurch bedingten Straßensperren kam es im Bahnhofsgebiet zu Stauungen, der Straßenbahnverkehr in dem Bereich war für die Linien 1, 3, 6 und 7 eingestellt, es fuhren Ersatzbusse. Ab 13.30 Uhr lösten sich die Staus in der Gegend wieder auf. Alle Tramlinien verkehrten wieder problemlos.
Kriminalamt nahm Ermittlungen auf
Die genaue Brandursache muss nun von Spezialisten des Landeskriminalamtes ermittelt werden. Die Feuerwehr kontrollierte am frühen Nachmittag noch alle Räume, über die Höhe des Schadens konnte noch nichts gesagt werden.
Die Umgebungsgebäude blieben nahezu unversehrt, lediglich in einem Geschäft gegenüber dem Möbelhaus ging durch die Druckwelle einer Explosion eine Scheibe zu Bruch. Kunden der Kaufhäuser seien zu keiner Zeit in Gefahr gewesen, so die Polizei.
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