"Ich habe schon viel erlebt – aber so etwas noch nie", berichtet Pilot Gilbert Habringer. "Wir fliegen gerade gegen 13.30 Uhr vom Krankenhaus Schwaz zurück zu unserer Basis in Hintertux, als über Funk die Nachricht kommt, dass an der Torpsitze jemand von einer Lawinen verschüttet wurde. Mein Notfallsanitäter sagt zu mir: 'Mach einen Schwenk, wir sind gerade über der Lawine.'"
Handschuh ragte aus dem Schnee
Der Pilot steuerte das Fluggerät näher an die Lawine heran. "Ich bin den Lawinenkegel abgeflogen und da sahen wir eine Skispitze aus dem Schnee ragen und ein wenig daneben einen schwarzen Handschuh, der aus der Lawine winkte (Bild 2)", so Habringer. "Ich habe mit den Kufen auf der Lawine abgestützt, Notärztin Jutta Wechselberger (Bild) sowie Franz Kröll aussteigen lassen. Sie begannen sofort, das Opfer auszugraben."
"Zum Glück hatte er eine kleine Atemhöhle"
Der Mann war von den Schneemassen regelrecht einbetoniert. "Zum Glück hatte er eine kleine Atemhöhle. Wären wir aber nur fünf Minuten später gekommen, hätte er wohl kaum überlebt", sagt Wechselberger, die auch Chefin der Tiroler Bergrettungsärzte ist und mit Leibeskräften gemeinsam mit Kröll das Lawinenopfer barg.
Unterkühlt doch ohne sichtbare Verletzungen wurde der 51-Jährige ins Krankenhaus Schwaz geflogen. Seine Frau (46) hatte vom Gipfel aus zuschauen müssen, wie die Lawine ihn verschlang.
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