Aufregung um Video

Heuer bereits zwei Islam-Kindergärten geschlossen

Österreich
12.12.2015 16:39

Weiterhin für Aufregung sorgen in Wien die islamischen Kindergärten. Wie berichtet, forderte FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache die Stadt auf, aufgefallene Einrichtungen sofort zu schließen. "Das passiert bereits jetzt schon", verteidigen sich nun die Verantwortlichen. Heuer wurden bislang zwei Einrichtungen geschlossen.

Der Grund für die Schließungen war allerdings nicht, dass Kinder radikalisiert werden könnten, sondern: "Die Betreiber haben den Bildungsplan nicht eingehalten und gegen bauliche Maßnahmen verstoßen." In sieben Fällen wurde der Antrag auf Eröffnung nicht zugelassen. Zum Vergleich: Vergangenes Jahr ließ die Stadt keinen Kindergarten schließen. In zwei Fällen wurde die Bewilligung abgelehnt.

Mit einem Sechs-Punkte-Plan will die Stadt mit Integrationsminister Sebastian Kurz - wie berichtet - Radikalisierungen vermeiden:

  1. Der Verfassungsschutz soll weiterhin bei jeder Einreichung eines Kindergartens die Eignung des Betreibers überprüfen.
  2. Eine Koordinationsstelle zur Deradikalisierung und Prävention wird geschaffen.
  3. Die Stadt fordert vom Bund mehr Mittel für die Sprachförderung.
  4. Ausbildung der Pädagogen soll verbessert werden.
  5. Ein interreligiöser Bildungsleitfaden soll sicherstellen, dass Religion im Kindergarten nur eine untergeordnete Rolle spielt.
  6. Die Kontrolle soll ausgebaut werden.

"SPÖ an einem sehr wunden Punkt getroffen"
Die Kritik von Kurz in Sachen muslimische Kindergärten, adressiert an die SPÖ, ließ deren Landesparteisekretär Georg Niedermühlbichler nicht unkommentiert. Im Gespräch mit der Austria Presse Agentur beklagte er "Wien-Bashing" der Bundes-ÖVP. Es folgte eine nicht minder scharfe Reaktion des Wiener ÖVP-Chefs Gernot Blümel. Er nannte die Aussagen Niedermühlbichlers "völlig jenseitig" und sieht darin einen "neuen Tiefpunkt".

Die SPÖ sei offensichtlich "an einem sehr wunden Punkt getroffen". Statt berechtigte Kritik an den Schwachstellen in Wien ernst zu nehmen und zu handeln, würden "(Bürgermeist Michael) Häupl, (Stadträtin Sonja) Wehsely, Niedermühlbichler und Co." nur "ihre gekränkte Eitelkeit öffentlich zur Schau" stellen, "in ihrem Trotz verharren" - und "das abgedroschene linke Schreckgespenst namens Schwarz-Blau aus der politischen Mottenkiste" kramen.

Salafisten-Video sorgt für Wirbel im Netz
Gleichzeitig sorgt ein YouTube-Video des Predigers Pierre Vogel für Aufregung im Netz (siehe oben). Demnach müssen bereits Dreijährige im Wiener Kindergarten den Koran lesen.

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