Man habe drei Milch- und Topfenproben an die LVA zur Untersuchung übermittelt, sagte Greenpeace-Chemiker Herwig Schuster. Dass HCB nachgewiesen werden könne, sei erwartet worden, aber nicht eine Überschreitung der Grenzwerte. Die belasteten Produkte stammen laut Greenpeace von der Sonnenalm-Molkerei aus dem Görtschitztal. Ein Milchprodukt der Berglandmilch aus Klagenfurt sei hingegen HCB-frei gewesen.
"Wir sind entsetzt, dass der Bevölkerung von den Behörden vermittelt wurde, es wären keine kontaminierten Milchprodukte in den Handel gekommen", so Schuster. Frischmilch sei nicht lange haltbar, sie sei also erst nach Bekanntwerden des HCB-Skandals abgefüllt worden, betonte Schuster. Er fordert nun von der Kärntner Landesregierung, den Verkauf aller Milchprodukte aus der betroffenen Region so lange zu stoppen, bis sichergestellt sei, dass sie "verlässlich deutlich unterhalb des Grenzwertes" belastet seien.
Land warnt vor Lebensmitteln aus der Region
Nach der Greenpeace-Aussendung warnte das Land Kärnten am Freitagabend aus Sicherheitsgründen neuerlich davor, Lebensmittel aus der Region Görtschitztal zu konsumieren. Die Warnung gelte, bis sämtliche Ergebnisse der amtlichen Probenziehung vorliegen würden und Entwarnung gegeben werden könne, gab Landeshauptmann Peter Kaiser nach einem Krisengipfel bekannt. Er habe nun in Auftrag gegeben, dass alle Kräfte der Fachabteilungen gebündelt werden sollen, um verstärkt Proben zu nehmen und Tests durchführen zu lassen, sagte Kaiser.
Vor eineinhalb Wochen war öffentlich geworden, dass im Görtschitztal im Kärntner Bezirk St. Veit an der Glan offenbar über einen längeren Zeitraum HCB freigesetzt worden war. Als mutmaßlicher Verursacher gilt das Zementwerk von Wietersdorfer & Peggauer, wo HCB-belasteter Blaukalk der Donauchemie in Brückl seit einigen Jahren im Rahmen der Sanierung einer Deponie verarbeitet wird.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.