Die Zahlen aus dem Gesundheitsministerium machen Angst: Allein im Jahr 2013 betrugen die Kosten der Krankenversicherungsträger für Antidepressiva 651.319 Euro - und das in der Altersgruppe der Fünf- bis 19-Jährigen.
Noch schlimmer sieht es bei der Verschreibung von Tabletten und Arzneien gegen die "Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung" - kurz ADHS - aus. Die Kosten hierfür im Jahr 2013: 3.269.490 Euro. Zum Vergleich: Im Jahr 2009 waren es "nur" 2.672.000 Euro.
"Zuhören ist oft effektiver als eine Tablette"
Doch haben die Kinder dieses "Anfüttern" mit Medikamenten wirklich notwendig? "Mittlerweile leider ja", erklärt Gesellschaftpsychologe Cornel Binder-Krieglstein. "Der unsagbare Leistungsdruck, familiäre Probleme, Versagensängste - vielen Mädchen und Buben geht es heutzutage wirklich schlecht." Gleichzeitig prangert er aber auch die häufig vorkommende Verantwortungslosigkeit im Umgang mit Medikamenten an. Sein Tipp: "Zuhören ist oft effektiver als eine Tablette."
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