In ganz Österreich schlugen die rund 900 Beamten zu und stürmten im Zuge einer der bisher europaweit größten Razzien gegen radikale Islamisten rund 40 Wohnungen und Gebetsräume. Dabei wurden bisher 13 Verdächtige festgenommen und 16 Personen zur Einvernahme vorgeführt. Die Verdächtigen sind zwischen 15 und 45 Jahre alt. Terroristisches Propagandamaterial, elektronische Datenträger, Bargeld und eine verbotene Waffe wurden beschlagnahmt, gab die Staatsanwaltschaft bekannt.
Die Ermittlungen der "Operation Palmyra" - benannt nach einer Oasenstadt in der Syrischen Wüste - laufen bereits seit zwei Jahren. Mit modernsten technischen Mitteln wurden von einer direkt dem Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit unterstellten geheimen Sondereinheit Verdächtige abgehört.
Islamisten-Boss kurz vor Abreise nach Syrien gefasst
Das Primärziel der Fahnder: ein Serbe mit österreichischer Staatsbürgerschaft. Mirsad O. soll neben Österreich auch in der Schweiz und Deutschland für die Rekrutierung "Heiliger Kämpfer" für den IS in Syrien verantwortlich sein und etliche radikalisierte Moslems in den Dschihad gelockt haben. Zudem gilt der fünffache Vater aus Wien als führende Persönlichkeit im Finanzierungsnetzwerk des IS-Terrors. Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft: Verdacht der Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation.
Im 22. Wiener Gemeindebezirk klickten nun die Handschellen für den mutmaßlichen Islamisten-Boss: Nach Informationen der "Krone" hatte sich Mirsad O. erst am Donnerstagabend von seinen Eltern verabschiedet, um sich nach Syrien abzusetzen. Beim Zugriff der Cobra in der Wiener Gemeindewohnung erlitt seine Ehefrau einen Schock und musste von der Rettung versorgt werden.
Mikl-Leitner: "Bemerkenswerter Erfolg"
Laut Innenministerin Mikl-Leitner handelt es sich bei der Aktion um "einen der größten Einsätze in der Geschichte des österreichischen Staatsschutzes". Man könne zudem "von einem bemerkenswerten Erfolg sprechen". Die Anti-Terror-Offensive sei "die neuerliche Bestätigung unserer ganz klaren Botschaft an alle Dschihadisten in Österreich: 'Ihr seid hier nicht sicher!'"
Österreichweit Alarmstufe Rot
Um 4 Uhr früh war die "Operation Palmyra" unter der Leitung des Bundesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung angelaufen. Da durch die Verhaftungswelle einzelne Racheaktionen nicht ausgeschlossen werden können, gilt bei den Sicherheitsbehörden österreichweit Alarmstufe Rot. Mikl-Leitner warnte auch davor, die groß angelegte Polizeiaktion für populistische Hetzerei zu benützen. Wer dies tue, würde sich mitschuldig machen, "wenn es zu Übergriffen auf Unschuldige kommt".
Da in den Storypostings keine sinnvolle Diskussion mehr stattgefunden hat und gegen die Netiquette verstoßende Postings überhandgenommen haben, sehen wir uns gezwungen, das Forum bis auf Weiteres zu deaktivieren.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.