Mit Beute geflüchtet

Juwelierräuber “tarnten” sich mit Blumenstrauß

Österreich
10.02.2015 18:54
Mit einem Blumenstrauß haben sich drei Räuber am Dienstag Zutritt zum Verkaufsraum eines Grazer Traditionsjuweliers nahe dem Hauptplatz verschafft. Die teils maskierten Männer bedrohten den Inhaber, vier Angestellte und eine Kundin mit Pistolen und zwangen sie, sich auf den Boden zu legen. Dann flüchteten die Täter samt Beute zu Fuß. Eine Fahndung verlief bislang ohne Erfolg.

Das räuberische Trio hatte sich für seinen Coup die Herrengasse und somit die von Passanten am stärksten frequentierte Straße der Innenstadt ausgesucht: Gegen 9.40 Uhr erschien ein 25 bis 35 Jahre alter Mann mit einem Blumenstrauß in der Hand vor der aus Sicherheitsgründen stets verschlossenen Eingangstür des Juweliers. "Die Angestellten dachten, dass der Strauß ein Geschenk für eine der Mitarbeiterinnen war, und öffneten die Tür", erklärte Maximilian Ulrich von der Landespolizeidirektion Steiermark.

Pistolen auf Angestellte gerichtet
Kaum war der Eingang entriegelt, kamen zwei Komplizen um eine Ecke gelaufen: Einer von ihnen stürmte zusammen mit dem falschen Blumenboten in das Geschäft. Der dritte dürfte als Aufpasser davor gewartet haben. Im Verkaufsraum zückten die Männer Pistolen - wie sich später herausstellte, handelte es sich um Spielzeugwaffen bzw. Softguns - und richteten sie auf die Angestellten. Einer der Täter hatte eine schwarze Umhängetasche bei sich und begann, Schmuck und Uhren in diese zu stopfen. Außerdem diente auch ein schwarzer Rucksack zum Verstauen des Schmucks. Mit einem mitgebrachten Maurerhammer zertrümmerten die Räuber auch noch diverse Vitrinen und griffen sich weitere Preziosen.

(Bild: LPD Steiermark)

Trio durch Fußgängerpassage geflüchtet
Die Überfallsopfer mussten in der Zwischenzeit am Boden liegend ruhig verharren. Das Trio flüchtete nach dem Raub durch eine Fußgängerpassage Richtung Färberplatz. Sie ließen sowohl den Blumenstrauß als auch beide Tatwaffen zurück. Die Fahndung verlief bislang erfolglos. Da die Täter - laut den Opfern - vermutlich Ausländer waren, hatte man an den Grenzübergängen zu Slowenien ein verstärktes Augenmerk auf die möglicherweise sich absetzenden Räuber.

Durch Hinweise aus der Bevölkerung ist die Polizei auch noch einer Verdächtigen auf der Spur. Die unbekannte Frau soll zusammen mit dem falschen Blumenboten den Strauß etwa zwei Stunden vor dem Überfall am Markt am Kaiser-Josef-Platz gekauft haben. Die drei Männer und die Frau dürften möglicherweise schon die Nacht auf Dienstag in Graz oder Umgebung übernachtet haben.

Schadenshöhe im sechsstelligen Euro-Bereich
Über die Schadenshöhe war am Dienstagnachmittag noch wenig bekannt, doch es könnte sich um einen sechsstelligen Euro-Betrag handeln. Alle drei Täter dürften 25 bis 35 Jahre alt sein. Die beiden nicht maskierten Männer hatten einen laut Polizei "stärkeren Drei-Tages-Bart" und trugen eine schwarz-weiß-karierte bzw. eine weiße Kappe. Beide hatten dunkle Kurzmäntel an.

Der dritte Mann war mit einer braunen Haube und einem braun-gemusterten Schal maskiert. Der "Blumenbote" trug außerdem schwarze Handschuhe mit einer weißen Schneeflocke am Handrücken. Die Frau ist etwa 1,80 Meter groß, etwa 30 Jahre alt und hatte hüftlange, glatte und dunkle Haare. Bekleidet war sie vermutlich mit einer schwarzen Jacke, einer schwarzen Hose und einer schwarzen Haube.

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