Mit ihren Ermittlungen stach die Polizei in ein Wespennest. Nach einem anonymen Hinweis durchforsteten Beamte des Koordinierten Fremdenpolizeilichen Dienstes Völkermarkt Facebook und staunten nicht schlecht: Etliche Bewohner heimischer Asylheime waren gar nicht die, die sie vorgaben, zu sein.
"Es war wie eine Kettenreaktion"
"Wir haben ihre Fotos mit denen ihrer Profile auf Facebook abgeglichen, wo sie unter ihrem richtigen Namen im Internet waren", schildert ein Polizist. Die Beamten stießen auf ein riesiges Netzwerk des Betruges. "Es war wie eine Kettenreaktion. Nach Bekanntwerden der ersten Fälle wurden etliche Accounts gelöscht", erklärt Christian Hartl, Referent der Fremdenpolizei.
Der Verdacht: Die Asylwerber wollten die Asylverfahren mit den Scheinidentitäten zu ihren Gunsten beeinflussen. So wurden einige plötzlich um viele Jahre jünger, weil Minderjährige leichter den Asylstatus erlangen. "Wir gehen davon aus, dass die Dunkelziffer solcher Fälle extrem hoch ist", meint Kriminalreferent Rudolf Stiff. Der Schaden durch den Betrugsfall dürfte 150.000 Euro betragen.
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