Sogar bis in die internationalen Medien hat es die Aufregung um den Krampus geschafft: Der britische "Daily Mirror" berichtete, österreichische Behörden würden die Flüchtlinge beruhigen: "Habt keine Angst vor dem Kinder verschleppenden Teufel."
Dass man hierzulande die Ängste der Flüchtlinge durchaus ernst nimmt, zeigt ein Beispiel aus Osttirol: In der Gemeinde Virgen haben einige der "Niedermaurer Kleibeife" das dortige Flüchtlingsheim besucht, um besonders den Flüchtlingskindern die Angst vor dem Krampus zu nehmen. Wie "Osttirol heute" berichtete, entstand die Idee zum Besuch im Asylheim bei einer Besprechung in der Gemeinde in Sachen Flüchtlingsbetreuung.
"Wir gingen zunächst ohne unsere Masken, Glocken und Pelze in das Heim. Es ging darum, den Flüchtlingen den Brauch vorzustellen und ihnen auch eventuell bestehende Ängste zu nehmen. Wenn wir an sechs Tagen als Kleibeife im Dorf unterwegs sind, soll niemand unnötig Angst haben", berichtete "Krampus" Thomas Gasser. Die Kinder durften die Masken angreifen und auch aufsetzen. Anschließend verteilte der Nikolaus Nüsse und Mandarinen.
Krampuslauf in Ossiach abgesagt
In Kärnten hingegen wurde der Krampuslauf in Ossiach kurzerhand abgesagt. Wie die Krampusgruppe "Moorteufel Steindorf" via Facebook mitteilte, sehe man "ein Risiko im Zusammentreffen von Akteuren, Zusehern und Flüchtlingen".
Auch in Hallein in Salzburg wurde der Lauf abgesagt, allerdings aus organisatorischen Gründen. "Die Absperrgitter sind von der Polizei nicht zur Verfügung gestellt worden, die Kosten für die Veranstaltung sind so für die Vereine nicht zu tragen gewesen", erklärte Wolfgang Wörz von der Krampusgruppe "Igonta Pass Hallein" gegenüber "Salzburg24". Im steirischen Schladming sowie in Braunau in Oberösterreich wurden die Perchtenläufe ebenfalls abgesagt - aus sicherheitstechnischen und organisatorischen Gründen, wie es hieß.
Der Krampus: Wenig Verständnis jenseits der Grenzen
Dass die Figur des Krampus jenseits der österreichischen Grenzen immer wieder für Verwunderung und Unverständnis sorgt, zeigte nicht zuletzt ein Auftritt von Christoph Waltz bei US-Talkmaster Jimmy Fallon. Während die US-Bürger an niedliche kleine Weihnachtselfen glauben, die mit ihren Berichten über die Kinder täglich zum Weihnachtsmann fliegen, gebe es in Österreich, um die Kinder im Zaum zu halten, "Krämpesse", so Fallon verwundert. Waltz lieferte sogleich verschmitzt die Erklärung dazu, dass der Krampus der Assistent vom Nikolaus ist, der mit der Rute droht.
Auch im aktuellen Weihnachtsfilm "Krampus" macht sich Hollywood seine Gedanken über den schaurig-schönen Brauch: Das Weihnachtsfest in einer US-Familie ist wenig besinnlich, Streit und schlechte Stimmung inklusive. Da ist es nicht verwunderlich, dass Sohn Max seinen Glauben an die positive Kraft dieses besonderen Tages einzubüßen droht. Mit seiner Abwendung von Weihnachten beschwört der Bursche einen bitterbösen und behörnten Dämon herauf, der all diejenigen bestraft, die nicht mehr an das Fest der Liebe glauben - den aus dem Alpenraum importierten Krampus. Der Streifen läuft bei uns ab Donnerstag im Kino.
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