Der plötzliche Geldregen für die Stadt kam 2001 mit der Übernahme der Bank Austria, die zuvor die Creditanstalt geschluckt hatte, durch die bayrische Hypo Vereinsbank: Für die BA-CA-Anteile erhielt die Gemeinde 1,7 Milliarden Euro. "Eine Bank zu veräußern, war der größte Fehler der SPÖ", meinen übrigens dazu Partei-Granden heute mit Verweis auf die ÖVP/Raiffeisen-Situation.
Von AVZ verwaltet
Den Wiener 1,7-Milliarden-Schatz sollte die "Anteilsverwaltung Zentralsparkasse" (AVZ) vermehren und mit Überschüssen den Technologie-Fonds fördern. Schon kurz nach dem AVZ-Start tobte im Gemeinderat der Streit darüber, dass eine private Stiftung derart viel Geld der Öffentlichkeit verwaltet – unkontrolliert von allen Rathaus-Instanzen.
Das Ziel der Stiftung sei dann auch dramatisch verfehlt worden, wissen Rathaus-Insider: "Es ist eine Katastrophe. Vermutlich 90 Prozent des Vermögens sind weg. Der Schaden für die Wiener: eine Milliarde." Nachsatz: "Finanzstadträtin Renate Brauner war das bisher egal: Sie tat nichts." Schon beim Tausch der Hypo-Vereinsbank-Anteile in Unicredit-Anteilsscheine im Jahr 2007 sei der Wert des Pakets gewaltig geschrumpft. Dann schmierte auch noch die Unicredit ab.
Mit Unicredit-Absturz Geld der Wiener verloren
Der Kurs fiel von 6,5 (im Jahr 2008) auf 1,35 (Freitag, 14 Uhr). Und auch die Wirtschaftsauskunft Creditreform kann über keine tolle Performance der AVZ berichten: 37 Millionen Euro Bilanzverlust 2010 sowie 47 Millionen Euro Minus für 2009.
Dass die AVZ eine Milliarde vernichtet hätte, wird von der Stiftung nicht klar dementiert. Auf die Frage, ob er denn gegen Medien, die davon berichten, rechtliche Schritte einleiten wolle, sagt AVZ-Geschäftsführer Alexander Wolfgring: "Das sind doch nur Hochrechnungen. Wir haben auch andere Beteiligungen, nicht nur an der Unicredit." Und: "Der Auftrag, den Technologie-Fonds zu finanzieren, wurde erfüllt." Zahlen will er jedoch nicht auf den Tisch legen: Die Stiftung sei ja "privat".
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