Das Innenministerium steht dem Angebot des designierten Verteidigungsministers Hans Peter Doskozil, abgelehnte Asylwerber mit C-130-Hercules-Transportmaschinen des Bundesheeres abzuschieben, "grundsätzlich positiv" gegenüber. Dies zeige, dass beide Seiten an einer ernsthaften Lösung interessiert seien, hieß es aus dem Büro von Innenministerin Johanna Mikl-Leitner.
Die rechtlichen Rahmenbedingungen für einen solchen Assistenzeinsatz des Bundesheeres sind vorerst aber noch offen. Sie sollen nun von Experten beider Ressorts geklärt werden. Gespräche auf Beamtenebene sollen so rasch wie möglich beginnen, hieß es aus dem Innenministerium. Außerdem solle dabei geklärt werden, wie man gemeinsame Synergien nutzen kann.
Bundesheer will Vorschlag prüfen
Doskozil hatte am Wochenende die Unterstützung des Bundesheeres bei der Abschiebung von abgelehnten Asylwerbern angeboten und als eine Möglichkeit den Einsatz der Hercules-Transportmaschinen genannt. Voraussetzung dafür sei allerdings die Zustimmung des Generalstabes. Im Bundesheer hieß es dazu am Montag auf Anfrage, dass man erst nach der Amtsübernahme Doskozils und seinem dann zu erwartenden Auftrag die Prüfung vornehmen könne, ob das Heer dazu in der Lage sei. Vorher werde der Generalstab dazu keine Stellungnahme abgeben.
Transport von 92 Passagieren möglich
Das Bundesheer besitzt derzeit drei Hercules-C130-Maschinen. Es handelt sich dabei um ein Flugzeug für vorwiegend militärische Transporte. Die Maschine verfügt über vier Turbo-Propeller-Triebwerke. Die Beladung erfolgt über eine Hecktüre. Der Flieger dient in erster Linie zum Transport von Personal und Versorgungsgütern, vor allem im Rahmen von Auslandseinsätzen des Bundesheeres.
Video: Die C-130 Hercules des Bundesheeres
Laut Heeres-Homepage kann die Hercules 92 Passagiere oder 64 Fallschirmspringer oder 74 Tragbahren plus zwei Sanitäter transportieren. Möglich ist es auch, sie mittels eines Containers in einen fliegenden Operationsraum umzufunktionieren.
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