In der Früh kam es zwischen den Senior-Wirtsleuten eines Hotels in Mühlbach zu einem Beziehungsstreit, der in einem Durchgang des Hotels zu einem Nebengebäude eskalierte. Der Ehemann soll mit einem Fleischermesser mehrmals auf seine 58-jährige Frau eingestochen haben. Sie konnte noch die Polizei mit ihrem Handy alarmieren. Sie schilderte, dass ihr Mann völlig aufgebracht sei. Bereits wenige Minuten nach dem Telefonat trafen die Beamten am Tatort ein. Doch die Frau war bereits tot.
Der Mann ließ sich widerstandslos festnehmen, berichtete Wenzl. Der Verdächtige wurde zur Einvernahme auf die nächste Polizeiinspektion gebracht. Die Vernehmung wurde nach seiner Festnahme aufgrund seiner Alkoholisierung - er hatte rund 1,5 Promille im Blut - zunächst aufgeschoben und dann am Nachmittag begonnen. Er gestand die Tat im Wesentlichen, am Donnerstag soll der Verdächtige noch einmal ausführlich befragt werden. Er wird die Nacht im Polizeianhaltezentrum verbringen. Ein Antrag auf Untersuchungshaft sei inzwischen gestellt, die Überstellung in die Justizanstalt werde für Donnerstag erwartet, sagte Wenzl.
Auch die Obduktion der Leiche der Frau wurde inzwischen durchgeführt. Das Ergebnis laut der Polizeisprecherin in wenigen Worten: Die 58-Jährige sei an den Folgen der massiven Stiche im Bereich des Brustkorbes gestorben. Der mutmaßliche Täter verwendete offenbar ein Fleischermesser mit einer Gesamtlänge von 75 Zentimetern, dessen Klinge 30 Zentimeter lang ist und das am Tatort sichergestellt wurde.
Mann "nicht als Gewalttäter bekannt"
Offenbar war das Ehepaar schon mehrmals in Streit geraten, auch wegen der Alkoholprobleme des 65-Jährigen. Laut Polizei ist bisher bekannt, dass sich der 65-Jährige ab und zu zwar aggressiv, aber nicht gewaltbereit verhalten habe. 2012 wurde gegen den Pongauer eine Wegweisung wegen gefährlicher Drohung gegenüber seiner Ehefrau ausgesprochen. Der Mann war damals laut Polizei aber nicht handgreiflich geworden. "Er ist nicht als Gewalttäter bekannt", erklärte Wenzl.
Die beiden haben seit rund zehn Jahren in dem Gastronomiebetrieb gearbeitet und auch in dem Hotelgebäude gewohnt. Mittlerweile hat der Sohn das Hotel übernommen. Die getötete Seniorwirtin soll bis zuletzt im Betrieb mitgeholfen und die Familie sehr unterstützt haben. Angehörige wurden nach der Bluttat vom Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes betreut.
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