"Jetzt fisch' ich hier, seit ich ein Bub war. Hunderte Karpfen, Hechte und Silberamure hab' ich schon gefangen. Aber so ein Kerl war noch nie dabei", ist Manfred Biss nach seinem Jahrhundertfang völlig von den Socken. Gemeinsam mit seinem getreuen Fischerfreund Werner Rebensteiner hatte der 47-Jährige vor wenigen Tagen die sogenannten Daubelnetze in den Grenzfluss March gesenkt - dann war der Fang des Piranhas perfekt.
Der Exot - er ist nicht so gefährlich wie sein Ruf - lebt normalerweise in den Dschungelflüssen Südamerikas. Der Kurator des Wiener Hauses des Meeres, Daniel Abed-Navandi, bestätigte, dass es sich "ziemlich sicher" um ein Exemplar des Raubfisches handelt: "Für mich schaut der Fisch tatsächlich wie ein Piranha aus: Er hat eine Fettflosse, einen großen Kopf, die Unterseite ist rot und die Oberseite silbrig."
Wassertemperatur in March zu niedrig für Piranhas
Der Experte vermutete, dass der Piranha in einem Aquarium gezüchtet und dann, als er zu groß wurde, wahrscheinlich bereits vor einigen Monaten in dem Grenzfluss ausgesetzt wurde. Angst vor Piranhas in der March müsse man aber keine haben: Nach Angaben von Helmut Belanyecz, Präsident des Kuratoriums für Fischerei und Gewässerschutz, kann diese Fischart aber maximal eine Wassertemperatur von elf Grad Celsius überleben. Mit der Kälte des kommenden Herbstes wäre das seltsame Schuppentier wohl zugrunde gegangen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.