Nicola (4) erstochen

Mutter legt Geständnis ab, Motiv weiter unklar

Österreich
05.08.2015 14:45
Die Mutter jenes vierjährigen Mädchens, das Dienstagfrüh in der Wohnung seiner Eltern in Wien-Hernals einem Angriff mit einem Küchenmesser zum Opfer gefallen war, hat gegenüber der Polizei ein Geständnis abgelegt. "Sie hat den Ermittlern die Vorkommnisse in der Wohnung beschrieben", berichtete Polizeisprecher Patrick Maierhofer nach der Einvernahme der Frau. Zum Motiv machte die 38-Jährige keinerlei Angaben.

"Sie gibt zu, was vorgefallen ist, und hat das Geschehen genau geschildert", sagte Maierhofer. Auf ihre Beweggründe angesprochen, sei die zweifache Mutter dann wieder verstummt. "Sie macht dazu überhaupt keine Angaben." Die Einvernahme der 38-Jährigen wurde am Mittwochnachmittag beendet, die Polizei wird sie voraussichtlich nicht mehr befragen. Am Donnerstag soll die 38-Jährige in die Justizanstalt eingeliefert werden.

Bruder wurde Ohrenzeuge der Tat
Der 13 Jahre alte Bruder des Kindes war laut Polizei Ohrenzeuge der Messerattacke geworden und in die Küche der Gemeindebauwohnung gerannt. Seine Schwester lag regungslos in einer Blutlache, die Mutter Izabella L. (38) sei mit einem Messer daneben gestanden. Polizisten fanden die vierjährige Nicola noch lebend vor. Die kurz danach eingetroffene Berufsrettung setzte Reanimationsmaßnahmen und verständigte den Rettungshubschrauber, ein Notarzt musste dann aber noch in der Wohnung den Tod des kleinen Mädchens feststellen. Die Vierjährige starb laut Obduktion durch "mehrere Stiche in den Oberkörperbereich". Die Mutter ließ sich widerstandslos festnehmen.

Noch nicht begonnen haben bislang die Einvernahmen des Familienvaters, der zum Tatzeitpunkt in der Arbeit war, und des Bruders der Vierjährigen. Sie werden weiterhin psychologisch betreut.

Familie unauffällig
Die vierköpfige Familie war vor der schrecklichen Bluttat für Polizei und Jugendamt ein unbeschriebenes Blatt. Auch Nachbarn schilderten sie als "unauffällig" und "normal". Die Wohnung machte einen ordentlichen Eindruck, berichtete ein Polizist vom Tatort. Als ein möglicher Auslöser für die Tat wurden Geldprobleme kolportiert - Wiener Wohnen bestätigte bereits am Dienstag, dass in der Früh zum wiederholten Mal ein Delogierungstermin angesetzt war. Auch von dieser Seite wurde festgehalten, dass es keine Beschwerden über die Familie gegeben habe, Grund für die Maßnahmen waren offenbar Mietrückstände.

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