"Wir dürfen uns nicht täuschen: Der Zustrom an Flüchtlingen ist noch lange nicht vorbei. Wir müssen ehrlich zu den Menschen sein", sagt Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil vor seiner diplomatischen Mission mit Innenministerin Johanna Mikl-Leitner am Samstag in Bulgarien. Österreich werde den Bulgaren, die nach der Sperre der Balkanroute nun einen massiven Flüchtlingsansturm befürchten, Hilfe anbieten.
"Der Menschenhandel ist ein Milliardengeschäft für die Schlepperorganisationen. Sie werden versuchen, neue Wege für ihr Geschäftsmodell zu finden", wollen Mikl-Leitner und Doskozil nun vor Ort der bulgarischen Regierung Österreichs Unterstützung zusagen.
Treffen mit Ministerpräsident
Am Vormittag steht ein Treffen mit Bulgariens Ministerpräsident Bojko Borissow auf dem Programm, danach geht's per Flugzeug und Hubschraubern an die bulgarisch-türkische Grenze.
Mikl-Leitner: "Wir wollen auch mit der bulgarischen Regierung eng zusammenarbeiten, um einer möglichen Verlagerung der Routen konsequent zu begegnen."
"Tusk liegt falsch"
Und der Verteidigungsminister kritisiert offen die jüngste Aussage von EU-Ratspräsident Donald Tusk: "Wer glaubt, dass der Flüchtlingsstrom allein durch das Schließen der Balkanroute ein Ende gefunden hat, der irrt gewaltig. Wenn Ratspräsident Tusk sagt, das Ende der illegalen Migration in Europa sei erreicht, dann liegt er falsch."
krone.at wird am Samstag vom Blitzbesuch aus dem Grenzgebiet berichten.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.